Das Licht im Dunkel
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Das Licht im Dunkel

Ein RPG in kleiner Runde, welches sich noch im Aufbau befindet. - Das Rpg wird in Plots gespielt.
 
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Nelly

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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            - Page 2 EmptyTue May 05, 2015 11:53 pm

Jack zog eine Grimasse als er aufgefordert wurde, seine Freiheit erneut aufzugeben. Nicht, das er Freiheit besaß - aber mit so einem Bändchen war die Flucht jedenfalls verdammt schwierig.
Sieht aus als ob ich für meine Freiheit tatsächlich arbeiten muss...
Er nahm sich eine ganze Menge Zeit, sich einen Fuß auszusuchen, streckte beide in alle möglichen Richtungen um sich zu überlegen, an welchem es wohl weniger schlecht aussehen würde. Nicht, dass das wirklich eine Rolle spielte. Aber es kaufte ihm Zeit während er den anderen Männern zuhörte, ohne auszusehen, als ob er wirklich am zuhören war. Er wollte unbekümmert und unbeeindruckt wirken, gar nicht eingeschüchtert, gar nicht besorgt. Irgendwie gelang ihm diese Haltung auch. Zumindest äußerlich.
Es gefiel ihm gar nicht zu hören, dass Walker für ihn zuständig sein würde. Aber er hatte ja auch nichts anderes erwartet. Früher hätte ihm das nicht so viel ausgemacht - da hatte er Nate als denjenigen angesehen, der ihn irgendwann einmal verdienterweise festnehmen würde. Die Jagt hatte ihm Spaß gemacht. Aber Nate hatte ihm nicht geglaubt als er sagte, er hätte keinen Mord begangen - und seither lag ihm an dem Agenten gar nichts mehr. Er war nur ein weiter, selbstverliebter Bulle, der keinerlei menschenkenntnis aufwandte. Jack kannte er jedenfalls nicht. Gar nicht, dachte Lowe.
Er stieß ein leises Zischen aus, das sich schnell in ein amüsiertes Pfeifen umwandelte as er die Unmut auf Nate's Zügen erkannte. Er wollte zwar nicht mehr Zeit als nötig mit dem Agenten verbringen, aber ihn so missmutig zu sehen war eine gewisse Genugtuung. Ja, diese ganze Sache sollte nicht nur für Jack unangenehm werden. Wer wusste schon - vielleicht konnte er auch ein bisschen harmlose Rache ausüben.
"Vor drei Jahren war das noch nicht sonderlich viel Geld, Hundert Dollar. Ich kann uns mehr besorgen. Wenn sie mich freimachen - sie wissen schon.", schlug Jack mit bitterem Humor vor, und lächelte süßlich als die Handschellen aufgemacht wurden. Dies war, beinahe, ein persönlicher Sieg.
"Special Agent Walker nimmt mir die Fesseln ab...dachte nicht, das passiert eines Tages. Also dann, Sir. Vielleicht wollen sie mir endlich erklären, worum es hier geht, damit wir das ganze schnell hinter uns bringen können."
Er streckte seine freien Arme und verschränkte sie hinter seinem Kopf, lehnte sich zurück, und schwang seine Beine auf einen nahestehenden Stuhl. So locker und entspannt starrte er Nate an, auf eine Erklärung wartend.
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            - Page 2 EmptyWed May 06, 2015 10:48 pm

Dass Lowe vor Schadenfreude nicht von einem Ohr zum anderen Grinste, als so offensichtlich wurde, wie wenig begeistert Nate war, war wohl das einzig positive, das dieser Situation abzuringen war. Das Gebrabbel des Diebes ignorierte Nate dann auch vorerst, packte sein Handy ein und verfrachtete seinen Teil der Unterlagen in seine Aktentasche. Erst dann kam sein Blick auf dem anderen zu ruhen, war es vorerst leid sich weiter aufzuregen und verzog so nur misbilligend das Gesicht, als er sah, wie Lowe die Füße hoch schwang. Die ganze Pose des anderen war so selbstgefällig, dass Nate ihn gerne einfach vom Stuhl geschubst hätte - aber zum einen durfte er es nicht und zum anderen würde das sein Problem auch nicht lösen.
Was also sollte er mit dem Kerl anstellen? Irgendwo musste er ihn ja noch unter bringen - und für hundert Dollar fand sich nirgendwo etwas. Ganz zu schweigen davon, dass er selbst in Reichweite bleiben musste. Genervt schnalzte er mit der Zunge, hieß das doch praktisch, dass er seine wenige verbliebene Freizeit für diesen Wurm würde aufgeben müssen. Lausiger Dieb. - Und doch war er sich schmerzlich bewusst, dass er selbst auch zu dieser Situation beigetragen hatte, indem er mit den Ermittlungen einfach nicht voran kam. - Allerdings war er da nicht allein. Niemand wusste weiter. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, hätte er vor einigen Wochen, als er den Fall von einem ratlosen Kollegen übernommen hatte, nicht damit gerechnet, dass er ebenso ratlos da stehen würde. Ein weiterer kurzer Seitenblick auf den doch recht verwahrlost wirkenden Lowe; hätte er von diesem Ausgang gewusst, hätte er vielleicht sogar seine Finger von all dem gelassen.
Aber nun gut, daran konnte er nichts ändern und früher oder später musste er den anderen ohnehin auf den neuesten Stand bringen. Denn da hatte der andere recht: Je schneller das geschah, desto schneller waren sie einander wieder los.
"Kommen sie mit."
Knurrte er schließlich geradezu und verließ damit den Konferenzraum, schlug den Weg in Richtung des Büros des Teams ein. Zu seiner Erleichterung war niemand seiner Kollegen zugegen, war er doch alles andere als in der Stimmung ihnen die Gegebenheiten zu erklären. Wenn er Glück hatte waren sie bis morgen von Coleman unterrichtet. Ganz zu schweigen davon, dass sie eher nebeneinander als miteinander arbeiteten. Und so war er letztendlich auch eher hier, um sich die Kopien der heutigen Ergebnisse einzupacken, hatte er sein Büro in den letzten schlaflosen Nächten doch eher in seine eigenen vier Wände verlegt.
"Schnappen Sie sich den Karton"
Wies er Lowe dann noch schroff an, nickte in Richtung eines Pappkartons wo das heutige Datum und sein Nachname drauf standen. Er war nichteinmal zu einem Drittel gefüllt und das was darin war, waren wohl vor allem weitere Bilder vom letzten Tatort, Kopien der Überwachungskameras und Aufzeichnungen des Sicherheitsprotokolls begleitet von schier endlosen Informationen über das gestohlene Objekt.
Einmal ließ Nate seinen Blick noch durch den Raum schweifen, ob sich auf dem großen Whiteboard, wo neben einer Liste der Tatorte und der gestohlenen Objekte auch allerlei Fragezeichen mit Theorien standen, etwas neues hinzugesellt hatte. Wie erwartet war dies nicht der Fall. Dann bedeutete er Lowe auch schon mit einem Seufzen wieder hinaus zu gehen, schlug selbst den Weg in Richtung Parkplatz ein, diesmal jedoch zu seinem Privatwagen. Teurer Sportwagen - aber nicht zu dick aufgetragen. Fand zumindest Nate - seine Kollegen sahen das anders. Kurz haderte er, fragte sich, ob er Lowe tatsächlich auf seine Ledersitze lassen wollte, schüttelte dann jedoch den Kopf; das würde er sich nicht nehmen lassen, konnte er den hässlichen, großen SUV doch nicht ausstehen. Mit einem "Wehe ich finde auch nur einen Fleck" und einem dazugehörigen warnenden Blick ließ er Lowe also platz nehmen, stieg selbst ein.
"Wie Sie schon wissen, handelt es sich um eine Reihe von Diebstählen."
Begann er dann nachdem sie das Gelände hintersich gelassen hatten.
"Wir vermuten der erste fand vor etwa zwei Jahren statt, allerdings war es der örtlichen Polizei vorerst nicht möglich eine Verbindung zu anderen Fällen herzustellen und es könnte noch ein paar nicht erfasste Diebstähle geben, die unserem Täter zuzuordnen sind." fuhr er dann fort während er mit einem genervten Seufzen den Stau auf der Straße vor sich entlang blickte. Weit war es von hier aus nicht mehr, bei freier Bahn vielleicht fünf Minuten. So aber würde es noch mindestens zwanzig dauern.
"Bei den gestohlenen Objekten handelt es sich ausschließlich um Prestigeobjekte. Teilweise, weil sie von enormen Wert sind, teilweise, weil sie an Orten ausgestellt waren, die als absolut sicher galten - oder weil sie sicher verschlossen in Privatbesitz waren."
Das war die erste Gemeinsamkeit, die ihr Täter mit Lowe gezeigt hatte, noch bevor sie auf die gravierenden Parallelen beim Vorgehen gestoßen waren. Stehlen, weil man es konnte, weil es ein Beweis für die eigene Überlegenheit war, nicht, weil man beauftragt wurde oder ach so großer Liebhaber der gestohlenen Dinge war.
"Der Täter sucht sich dabei entweder eine Großstadt aus, in der er innerhalb meherer Wochen einige Objekte stiehlt, oder er schlägt quer durch einen Staat verteilt an einzelnen, unvorhersehbaren Orten zu."
Es war zum wahnsinnig werden, vor allem letzteres. Man mocht eim richtigen Staat sein, doch das half einem kaum weiter. Wo auch immer er zu schlug, man konnte ihm nur hinterher hinken, gab es doch keine Möglichkeit vorauszusehen, wo er als nächstes zuschlagen würde. Bis jetzt zumindest.
"Im Laufe der letzten Monate wurde ein Pool an möglichen Zielen zusammengestellt und mit Aktivitäten auf dem Schwarzmarkt und diversen Netzwerken abgeglichen und es hat sich herauskristallisiert, dass unser Dieb seinen Weg früher oder später hierher finden würde."
Mit dieser Erkenntnis war auch er zum leitenden Ermittler ernannt worden, war er doch vor Ort.
"Vor knapp vier Wochen schlug er hier das erste Mal zu. Eine private Ausstellung von äußerst wertvollen Instrumenten und Zubehör. Gestohlen wurde eine Serie einzigartiger Violinen Bögen."
Es war Nate anzuhören, dass er nicht im geringsten verstand, was an diesen Bögen so wertvoll sein konnte. Dass Instrumente Wertvoll sein konnten, das war ihm bewusst - doch die Bögen? Nun, er nahm es einfach so hin, fuhr mit seiner Erläuterung fort, während er vor der letzten Ampel zum stehen kam, den Blinker zur Tiefgarage des Wohnhochhauses setzte.
"Jedenfalls drängt inzwischen die Zeit, wird er wohl das nächste Mal innerhalb der nächsten Tage oder Wochen zuschlagen. - Ob er allerdings auch ein drittes Mal zu schlägt können wir nicht sagen. Ideal wäre es also ihn jetzt und hier zu fassen."
Mit einem Knopfdruck öffnete sich das Garagentor, rollte er hinunter zu seinem Stellplatz, wies Lowe an den Karton mit zu nehmen, bevor er ab schloss und in Richtung des Aufzuges schritt.
"Das ist der Punkt, an dem Sie ins Spiel kommen. - Nach eingehender Auseinandersetzung mit der Vorgehensweise sind mir teils gravierende Ähnlichkeiten mit Ihrer Routine aufgefallen."
Diese Worte sprach er, als sie hinauf fuhren. Ganz oben hielt der Aufzug schließlich, gab den Blick auf einen kleinen Flur frei, der lediglich Platz für einen Schirmständer und eine Fußmatte bot. Mit einer knappen Bewegung öffnete er die Tür während sich das Licht im Inneren bereits automatisch an stellte. Das einzige, was Nate sich im Inneren selbst ausgesucht hatte, waren die Bilder und Designerstatuen, die die Wände und freien Flächeln zierten. - Dazwischen durchaus das eine oder andere kostbare Stück.
"Schuhe aus - und nichts anfassen"
Lautete seine knappe Anweisung, während er Lowe den Karton ab nahm, nachdem er seine eigenen Schuhe ausgezogen hatte. Während der Eingangsbereich und die geradezu riesige Wohnküche abgesehen von einigen Wein- und Whiskygläsern absolut ordentlich waren, hörte die Ordnung im Nebenraum, der ursprünglich wohl einmal das Esszimmer gewesen war, auf. Auf dem Tisch waren Papiere und Fotos von Tatorten ausgebreitet, auf den Stühlen stabelten sich Kartons und nachdem die zwei Whiteboards nicht ausreichend Platz geboten hatten, hatte er auch die Fensterscheiben teilweise zu Hilfe genommen. Es war ein Labyrinth an Verknüfungen. Verknüpfungen zwischen dem unbekannten Täter und Jack Lowe.
"Tatsächlich sind es nicht nur gravierende Ähnlichkeiten."
Es war schon beinahe offensichtlich, wie er fortfahren würde und so ließ er die Pause nicht länger als nötig werden.
"Es scheint viel mehr so, als würde unser Dieb Sie eins zu eins imitieren - beinahe so, als wäre er eine Variante von Ihnen, die auf dem neuesten Stand der Technik und der Vorgehensweisen ist."
Nebst all dieser Erkenntnisse ergab sich aus dem Chaos - wenngleich es ein geordnetes Chaos war - dass es keinerlei weiteren Ansatzpunkt gab, dass jedes erdenkliche Mittel ausgeschöpft war. Kurz: Dass er in einer vollkommenen Sackgasse steckte. Das jedoch wollte er nicht so ausdrücklich sagen, waren die Dinge, doch schon so eine Steilvorlage für den Dieb. Ganz zu schweigen davon, dass Nate gegenüber einem anderen - noch noch viel weniger gegenüber jemanden, den er nicht leiden konnte - niemals zugeben würde, dass er am Ende seiner Weisheit angelangt war.

(oops, etwas lang Rolling Eyes )
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            - Page 2 EmptyThu May 07, 2015 9:15 pm

Jack streckte sich und schwang die Arme eifrig herum während er dem Agenten mit einem lauten, unbedeckten Gähnen folgte. Es fühlte sich großartig an, keinerlei Handschellen zu tragen. An das neue Gewicht am Beim musste er sich zwar gewöhnen, aber unbequem war es nicht. Er fühlte sich beinahe schon frei. Wenigstens konnte er sich die Freiheit jetzt vorstellen. Er konnte ja so tun, als ob er freiwillig hier wäre.
Wäre da nicht die offensichtliche Tatsache gewesen, das niemand ihn als Kollegen ansah, sondern als Schwerverbrecher und vermeidlicher Mörder. Lowe folgte dem Agenten gehorsam in den Konferenz raum, hob den Karton an, und schleppte ihn hinter Nate her. Er war zu euphorisch wieder an der Nachtluft zu sein und zu laufen ohne dass ihn jemand am Arm festhielt, als dass er den Agenten weiter provozieren wollte. Seine Brauen hoben sich dann aber schon, als er den Wagen sah, und mit einem sarkastischen Pfeifen murmelte er: "Ich hätte Polizist, nicht Dieb werden sollen...scheint als verdient man da ganz gut."
Aber der bittere Kommentar war kaum bemerkbar, und schon saßen sie in jenem Wagen. Jack atmete tief ein und horchte ganz fasziniert dem Schnurren des Motoren zu, sank in den Ledersitz zurück, und schaffte es sogar die erniedrigenden Kommentare des Agenten zu ignorieren. Auf die Fall Informationen konzentrierte er sich, stattdessen. Je schneller er hier raus kam, desto besser!
Und je mehr Nate sprach, desto mehr fiel Jack ganz langsam die Kinnlade herunter. Er sagte nichts - beruhigte seine Züge, und sagte sich selbst er müsste warten, bis er alles gehört hatte.
So ging er schweigend weiter bis sie die Wohnung des Agenten erreicht hatten, und protestierte auch noch nicht als sie im Inneren ankamen.Ruhig, Jack, sagte er sich. Noch war gar nichts sicher.
Zu den Stapeln an Arbeits papieren trat er kurz heran und sagte: "Hallo, Mrs. Walker! So schön sie kennen zu lernen."
Er drehte sich herum, sah sich im Zimmer um, hob lachend seine Arme. "Hier ist es ja so ruhig, Special Agent! Sind ihnen diese Statuen denn gute Gesellschaft?"
Er besah sich alles genau - ohne irgendetwas anzufassen. So viel Respekt hatte er als Dieb vor Objekten schon, aber im Kopfe machte er sich eine Liste all der Dinge, die man von hier entwenden konnte. Er war doch recht überrascht - und bitter schockiert - wie viel sich der Mann der ihn geschnappt hatte Leisten konnte. Am Ende setzte er sich an den Tisch als Nate seine Erklärung beendete, und schaute durch die Durchlagen. Sein Gesicht wurde wieder ernst - toternst, sogar, als er zum Agenten hochblickte und langsam murmelte: "Dieses verdammte Arschloch. Da haben sie ihren Mörder."
Er ließ die Seiten zurück auf den Tisch fallen. "Also was haben sie? Außer möglichen Ziel orten...was wissen sie über den Kerl? Nur, dass er mich imitiert? So viel weiß ich ja auch schon! Sie wollen mir doch nicht sagen dass sie nichts wissen! Keine Anhaltspunkte?"
Ungläubig durchsuchte Jack noch einmal die Dokumente. Es sah wirklich nicht so aus als wäre da irgendetwas fassbares. Keine Skizze, kein Profil, keine gefundenen Objekte...nichts war geborgen wurden, nichts hatten sie gefunden. Die Verbrechen waren so perfekt wie die, die Lowe verbrochen hatte. Zähne knirschend schüttelte der Dieb den Kopf, knurrte beinahe. Dieser Scharlatan spielte also das gleiche Spielchen mit der Polizei. Wenn er auch nur annähernd so gut war wie Lowe selbst, würde es wohl tatsächlich einen Dieb brauchen, der ihn verriet und zu Fall brachte. So wie dieser Dieb es damals mit Lowe gemacht hatte....Wie konnte der Mann es wagen, ihn damals zu verraten, und dann in sene Fußstapfen zu treten?
"Sind sie wirklich dermaßen verzweifelt? Ha, natürlich hätten sie mir das nicht schon im Gefägnis sagen können. Sie sind verloren, ohne mich! Ich kann ihnen auch sagen warum, Nate, weil sie mich im Endeffekt doch nicht verstehen. Nicht mich, und nicht ihn", zischte der Dieb, und zeigte auf die Dokumente. "Was haben sie? Was hat er an den Tatorten hinterlassen? Ich rede hier nicht von unabsichtlichen Hinweisen - was hat er ihnen dagelassen?"
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            - Page 2 EmptySat May 16, 2015 1:44 am

(whut - wo ist die Woche hin? o.O ich hätt schwören können das war vorgestern o:)

Lowes Kommentar über seinen Wagen hatte er übergangen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, ging er doch davon aus, dass der Dieb damals seine Hausaufgaben gemacht hatte und seinerseits so viel er konnte über die ermittelnden Beamten herausgefunden hatte. Dazu gehörte eben auch, dass Nate aus gutem Hause kam - oder eher sehr gutem - Hause kam, wenngleich die familiären Verhältnisse ein Chaos waren und von "familiärer Nähe" keine Spur war, wenn man von dem Geld mal ab sah, das hin und her geschoben wurde und von dem nicht gerade wenig bei Nate zu landen schien.
Zudem machte Lowe es ihm nicht sonderlich schwer, hielt er doch für die gesamte Fahrt seinen Mund. Das einzige, was Nate dabei nicht sagen konnte war, ob das daran lag, dass all das für Lowe tatsächlich neu war, oder weil er nur auf einen günstigen Moment wartete, um seine Sprüche los zu lassen. Dass sie früher oder später kommen würden hatte Nate immerhin geahnt, als er das Büro seines Vorgesetzten am Morgen verlassen hatte, um sich zum Gefängnis zu begeben und nachdem er auf den Kommentar zu 'Mrs Walker' hin nur missgelaunt das Gesicht verzogen hatte, folgte auf den nächsten dann doch eine halb bissige, halb sarkastisch klingende, kurze Antwort.
"Besser als Ihre allemal."
Und dann, einen gemurmelten, für Nate unverständlichen Kommentar seitens Lowe später, nachdem dieser das Material in Augenschein genommen hatte, ließ die Spöttelei nicht lange auf sich warten. Und dabei war der Dieb wohl ehrlich verärgert - nur worüber, das wusste Nate nicht. Wohl kaum über die fehlenden Anhaltspunkte und die damit verbundene Chance einem FBI Agenten jede Kleinigkeit unter die Nase zu reiben - nicht weniger jedenfalls erwartete er von Lowe. Es lag wohl daran, dass er sich schon den ganzen Tag darauf eingestellt hatte, die eben gesagten Worte früher oder später auf die eine oder andere Art und Weise zu hören, dass er seine Ruhe wahrte, nur kaum merklich mit den Zähnen knirschte und dem anderen nicht missgelaunt irgendwelche Dinge an den Kopf warf. Zum Beispiel, wie verzweifelt Lowe selbst hatte sein müssen, dass er den Wisch unterschrieben hatte, ohne genau zu wissen, worauf er sich ein ließ. Ohne seiner Forderung nach Aufklärung mehr Nachdruck zu verleihen - ohne mit Nachdruck zu versuchen mehr aus dem Deal herauszuschlagen. Und Nate war sich recht sicher, dass Coleman an der einen oder anderen Stelle noch Zugeständnisse gemacht hätte. So jedoch biss er sich auf die Zunge, behielt seinen stoisch-missmutigen Blick und seinen geradezu grimmig ernsten, wie in Stein gemeißelten Ausdruck bei.
"Für Sie bin ich immernoch Special Agent Walker."
Begann er dann, verkniff sich den zweiten Satz, den er so gerne angehängt hätte, der hier aber fehl am Platz war. So wenig sie sich leiden mochten: Wenigstens einer von ihnen beiden musste die Professionalität wahren und da von einem Dieb wohl kaum viel in dieser Hinsicht zu erwarten war, war das wohl eine Sache mehr, die an ihm hängen blieb.
"Abgesehen davon will ich Sie und ihr kriminelles Hirn - ihren ganzen verdrehten Charakter gar nicht verstehen. - Warum sonst glauben Sie, sind Sie hier?"
Mit diesem Kommentar tippte er dann schließlich auf den Karton, den sie gerade mitgebracht haben.
"Während es bei früheren Tatorten ein bürokratischer Irrsinn ist, an Informationen - oder gar brauchbare Aufnahmen - vom Ursprungszustand zu kommen, bleibt nur das Material vom letzten Diebstahl, dem ersten in dieser Stadt."
Auf dem Stapel der ausgedruckten Tatortbilder fand sich ein Scheckkartengroßer Halter mit insgesamt sechs Micro-SD karten. Eine unsägliche Frimmelei mit den neuen Dingern, wie Nate fand, aber er musste zu geben, dass es um einiges einfacher war mehrere hundert Gigabyte in Form einer Scheckkarte herumzutragen, als in Form von mehreren Festplatten.
"Die Überwachungsvideos des Gebäudes selbst vierundzwanzig Stunden vor dem Diebstahl bis zwölf Stunden danach, Aufnahmen der umliegenden Überwachungskameras Vorsortiert mit möglicherweise relevanten Stellen von der Technikabteilung - und schließlich überarbeitete Bilder der internen Überwachungskameras eine Woche vor dem Diebstahl - und die ausgedruckten Bilder von der Spurensicherung ebenfalls noch einmal Hochauflösend und digitalisiert, inklusive aller Aussagen."
Las er dann die Rückseite der Karte vor.
"Ob Ihr Doppelgänger also etwas da gelassen hat, wird sich erst noch zeigen müssen. Weder das Personal, noch ein Eigentümer konnte sich bisher entsinnen etwas in diese Richtung bemerkt zu haben. - Ich nehme an sie können kaum darauf warten Stunden lang auf die Bilder zu schauen, bis Sie etwas finden." Der letzte Satz war dabei sarkastisch. Natürlich würde auch Nate das Material sichten - eine ermüdende Aufgabe, mit der er bereits die letzten Wochen ganze Tage - oder eben eher Nächte - verbracht hatte und von der er die Schnauze mehr als gestrichen voll hatte und die er ohne einen anständigen Wein oder etwas in der Richtung kaum mehr über sich ergehen lassen konnte.
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            - Page 2 EmptyFri May 29, 2015 7:07 pm

Jack starte auf die Bilder herab, vernahm doch alles in einem allgegenwärtigen Rotton. Er war verärgert - davon konnte man ja auch ausgehen. Dieser Copycat täter hatte seinen Ruf verdorben - manchmal musste Jack sich fragen, ob seine Familie wusste was man ihm angehangen hatte. Er musste sich fragen, ob sie den Gerüchten glaubten. Der Liebe seiner eigenen Familie konnte er sich nicht mehr sicher sein, fürchtete er doch dass wenn er eines Tages zurückkehren würde, sie ihn meiden würden. Sie würden ihn als Monster ansehen, nicht nur als Dieb. Und mit dem Diebstahl...naja. Damit hatte er, und seine Liebste, sich bereits angefreundet.
Als er Nate so zuhörte wandelte sich der Ärger aber doch schnell wieder in Missmut um. Er konnte es sich nicht erlauben, emotional zu werden, oder seine Verteidigung sinken zu lassen. Zumindest nicht wenn der Agent im gleichen Raum wie er war. Räume hatte es hier bestimmt genug. Man konnte sich doch sicher aus dem Weg gehen. oder nicht. Solange Nathaniel so sehr litt wie er selbst, war ihm eigentlich egal wie viel sie nun miteinander zu tun haben mussten.
"Ich will keine Bilder durchsuchen, ich will den Tatort sehen", erklärte Jack ungeduldig. "Ihre Leute haben bestimmt nicht die richtigen orte fotografiert. Die schauen nur da, wo sie hinschauen wollen, und es macht keinen Sinn dass ich mir das gleiche nochmal ansehe! Aber ich nehme an das werde ich trotzdem tun müssen..." er seufzte. "Und sie machen das so qualsam langweilig wie man es nur langweilig machen könnte....Übrigens bin ich am verhungern. Und wenn ich arbeiten soll, bräuchte ich da ein paar Dinge. Sonst kann ich mich nicht konzentrieren."
Jack klang ganz entspannt und selbstsicher - er hatte nicht vor, sich weiter herumschubsen zu lassen. Ein Paar Dinge mussten einfach sein. ...Wie essen. Die konnten ihn ja kaum verhungern lassen, und er konnte hier alleine ja nicht raus!
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