Das Licht im Dunkel
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Das Licht im Dunkel

Ein RPG in kleiner Runde, welches sich noch im Aufbau befindet. - Das Rpg wird in Plots gespielt.
 
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PostSubject: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 11:01 am

Aller Anfang ist schwer, oder so ^^
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 11:56 am

In der Schwärze die die Innenseite seiner Augenlider ihm bot, konnte Jack alle möglichen Farben sehen. Da war ein wenig Orange, das schleierhaft vorbei zog, und die verschiedensten Töne von Grau und Rot. Normalerweise konzentrierte er sich nicht auf die Innenseite seiner Augenlider - aber jetzt wo es morgen war, und ihn künstliches Licht zu treffen drohte sollte er seine Augen öffnen, genoss er doch lieber die Dunkelheit.
Es war keine Überraschung was dar sein würde, sobald er die Augen öffnete, und so klang er sich an den wenigen Minuten fest die er hatte bevor der Tag begann. Alles würde vorbei sein sobald er die Augen aufschlug, und ihm kalter Beton gegenüber stand. Die Decke war Beton. Der Boden war Beton. Die Wände - was für eine Überraschung - Beton. Jack seufzte.
Irgendwo weiter unten im Flur ertönte ein laut surrender Alarm, und ein paar der anderen Gefangenen begannen mürrisch ihre Meinung darüber mit zu teilen. Es war sieben Uhr morgens, und von nun an würde der Lärm zu viel für Jack sein, um auf diesem Scherz eines Bettes liegen zu bleiben.
Also setzte er sich auf und schwang die Beine vom Bett.
Die Augen öffnete er erst dann.
Und damit beginnt ein weiterer Tag in der grauen Hölle.

Vor einer geschätzten Ewigkeit - damals als Jack noch nicht die einfärbige Gefängnis Kleidung tragen musste - hatte er sich gerne mutig angezogen. Sich morgens zu überlegen was er tragen könnte um anders auszusehen als der Tag zuvor, war jedes mal auf eine Weise aufregend gewesen. Er hatte viel mit seinen Haaren anfangen können - meistens hatte er nach einer Woche jeweils die Farbe geändert. Manchmal strich er sie glatt, andere Mal lies er sie so wie sie waren - etwas lockig und etwa so lang dass sie seinen Nacken erreichten.
Seit Gefängnis Tagen hatte er diese Auswahl nicht mehr. An diesem Ort war alles langweilig und eintönig. Das war, was es so hart zu ertragen machte. Jeden Tag das selbe - Essen, das genau gleich schmeckte wie am Vortag, Kleider, die nicht unterschiedlich von seinen Nachbarn waren, graue Wände hier, graue Wände da, und die gleiche, niemals schwindende Anspannung jeden Tag dass jemand ihm bei der Arbeit - sei es Wäsche oder Küchen arbeit - ein Messer zwischen die Rippen stoßen konnte. Jack war zwar nicht unbedingt unbeliebt bei den anderen, aber beliebt war er auch nicht. Er hielt sich zu sich selbst, sprach mit beinahe niemandem, und versuchte so unscheinbar wie möglich zu sein. Dabei war es wichtig weder schwach, noch bedrohlich zu wirken. Es hatte ihm einige Monate gedauert ein gutes Mittelmaß zu finden - davor war er schon einige Male in Schwierigkeiten geraten. Manchmal weil er sich anderen gegenüber überheblich gegeben hatte, andere Male wegen dem genauen Gegenteil. Mittlerweile war Jack also ziemlich allein. Ihm ging es gut so - er konnte sich mit den anderen Gefangenen nicht recht abfinden, und wollte auch nicht unbedingt mit ihnen zu tun haben. Die meisten waren hier um 25 Jahre oder länger zu bleiben, und hatten meistens Dinge verbrochen die sich Jack nur in seinen Albträumen hätte ausdenken können. Manche waren Vergewaltiger, hatten sich an kleinen Kindern vergriffen. Andere hatten Menschen getötet. Viele Menschen. Auf alle denkbaren weisen. Manche waren Terroristen, oder Auftrags Mörder, Kidnapper und Psychopathen. Natürlich meinten viele das Jack auch diesen Kategorien zugehörte. Aber Jack, und nur Jack alleine, wusste das besser.
Er ging bitter an seine Arbeit nach einem schrecklich schmeckenden Frühstück, und reichte eine Uniform nach der anderen in die Wäsche, wechselte dann zum Falten über, und tat auch das mit mechanischer Gleichgültigkeit.
Die anderen Gefangenen hatten ab und an Besucher - meistens ihre Frauen, Freundinnen, Geschwister oder Kinder, die ihnen etwas anderes zu Essen mitbrachten, oder andere Kleinigkeiten die einem hier das Leben etwas aufheitern konnten.
Jack hatte niemanden.
Ein paar Mal hatte er deswegen sogar heimlich in sein Kissen geweint - aber das musste und würde niemand jemals wissen! Gefängnis leben, besonders einsames, ging eben stark an die Nerven! Und Jack hatte seit Jahren kein freundliches Gesicht mehr gesehen. Ein oder Zweimal war ein Journalist vorbei gekommen in der Hoffnung, dass sie doch über ihn schreiben durften. Er war ein brillanter Dieb und Einbrecher gewesen - geschickt, eigenartig und besonders. Das wussten die Nachrichten zu schätzen - aber es stellte sich bald heraus dass es Jack nicht im geringsten half, mit ihnen zu sprechen. Er wollte nichts hergeben. Seine Diebes Persona hatte er so erstellt, dass sich die Leute schon so über ihn wundern konnten. Es war niemals geplant gewesen dass sie ihn als Mensch kennen lernen würden. Er wollte ein Schatten bleiben. Nur ein Gedanke. Also schickte er auch diese Besucher wieder weg, so sehr er sich auch wünschte mit jemandem zu sprechen, ein weibliches, freundliches Gesicht zu sehen.
Seine Familie lebte in Finnland. Jack hatte da eine Freundin und eine kleine Tochter - aber das kleine Mädchen wusste kaum von ihm. Sie war erst geboren wurden als Jack ins Gefängnis geriet, und seither hatte er sein bestes getan sicher zu stellen, das niemand von seiner Familie wusste. Er stellte sich vor wie die beiden auf sonnigen Wiesen lagen, und ihre Füße in das kalte Wasser einer der unzähligen Seen tauchten. Irgendwann, nahm Jack sich vor, würde er auch dort sein. Aber bis dahin hatte er noch einige Jahre abzusitzen. Einige Jahre oder...immer. Irgendwie hatte er die Hoffnung verloren je wieder aus diesem Drecksloch heraus zu kommen. Immerhin glaubten die Leute, er habe einen Menschen getötet. Und so wie die Beweislast aussah, konnte er sich kaum verteidigen. Er verstand ja warum sie das dachte. Man hatte ihn ja beinahe auf frischer Tat ertappt. Sein wirklicher Zorn galt dem Mann, der das Verbrechen wirklich begangen hatte. Und dem Detektiv, der ihm nicht zuhören wollte. Irgendwie hatte Jack gehofft, Nathaniel Walker würde ihn besser verstehen. Der Mann hatte sich so lange auf seine Fährte gesetzt, ihm Tag und Nacht hinterher gejagt - Jack hatte geglaubt er würde wenigstens einsehen dass er kein Mörder war.
Diese Hoffnung hatte der Detektiv enttäuscht. Und so saß er fest, lieblos und hoffnungslos, weil die ganze Welt ihn gerne als Monster darstellen wollte.

In seinen Gedanken vertieft hatte Jack gar nicht mit bekommen dass er die Kleidungsstücke mittlerweile nur zusammen raufte und wieder weiter warf. Er bemerkte es erst als sein Nebenmann ihm den Ellenbogen in den Arm rammte und ihm zuzischte: "Pass doch auf was du machst!"
Jack blinzelte ihn an als ob er seit Jahren keinen Menschen mehr gesehen hatte - und widmete sich dann mit ganz neuer Langeweile seiner Arbeit. Oh, schau! Noch ein roter Anzug!
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 12:50 pm

Mit einem missbilligenden Schnalzen beobachtete Nate, wie die weiße Roulette Kugel nicht dort landete, wo er sie gerne gehabt hätte, hätte vor Wut gegen den Tisch treten können. Doch er wusste es besser, klaubte seine verbliebenen Spielchips zusammen, ehe aus der Nullrunde diesen Abend ein Verlust werden würde. Den Whisky dagegen nahm er mit in Richtung Bar, ließ sich auf einen der Hocker fallen und seufzte tief.
Auf die Uhr wollte er nicht schauen, wusste er doch, dass es schon viel zu spät war, er schon längst hätte zu Hause sein sollen, schlafend. Doch dort hatte er stunden zuvor keine Ruhe finden können, hatte wieder und wieder die Akten aufgeschlagen, war wieder und wieder die Beweise durchgegangen. Es passte einfach alles nicht zusammen und es raubte ihm den letzten Nerv, dass er seit Wochen auf der Stelle trat, für jeden Schritt, den er vorwärts kam zwei Schritte zurück treten musste. Jede Tür die er auf stieß endete doch nur in einer Sackgasse und so langsam musste er sich eingestehen, dass er am Ende seiner Weisheit angelangt war. Und selbst jetzt, hier, wo er hin ging, wann immer er Ablenkung suchte, kehrten seine Gedanken wieder zu dem verzwickten Fall zurück.
Verärgert schlug er das geleerte Glas auf den Tisch, heimste sich einen mahnenden Blick des Barkeepers ein und entschied sich, dass es an der Zeit war zu gehen, verzichtete auf ein Taxi in der Hoffnung, dass ihm die frische Luft und die Bewegung helfen würde einen klaren Kopf zu bekommen. Vergebens.

Entsprechend missgelaunt schlug er am nächsten Morgen, Aspirin in der einen und Kaffee in der anderen Hand, in seinem Büro auf, wurde von einem klingelnden Telefon erwartet. Eine missgelaunte Begrüßung später wurde sein Blick noch düsterer, zerknirschter. Nein, er hatte seit gestern keine Fortschritte gemacht. Nein, er konnte sich auch keinen Reim darauf machen. - Nein, er wollte nicht mit Lowe zu reden, der selbstverliebte Kerl würde eh keine Hilfe sein. Nein, es war nicht sein Ego das ihm im Weg stand. Kaum, dass die andere Seite aufgelegt hatte flog der Hörer auf den Apparat. Leerte Kaffee und Aspirin, ging ein weiteres Mal die Akten durch.
Es war wie verhext: Vor knapp drei Jahren hatte er seiner Karriere einen riesigen Boost verpasst, indem er Jack Lowe auf frischer Tat ertappt hatte. Er hätte es bis dahin nicht für möglich gehalten, doch auch der vermeindliche Gentleman-Dieb hatte sich als skrupellos erwiesen, als er einen der Wachmänner überwältigt - und dabei getötet - hatte. Der hatte sich vehement gegen die Anschuldigungen gewehrt, doch das Überwachungsvideo sprach für sich - ganz zu schweigen davon, dass Lowe die einzige Person auf der Yacht gewesen war. Auf dem Meer gab es immerhin nicht allzu viele Orte, an denen man sich verstecken konnte. - Und jetzt, drei Jahre später, tauchte das exakte Muster, das Lowe damals verwendet hatte wieder auf. Als gäbe es ein Klon von dem Mann.
"Mr. Walker? .... - MR. WALKER?!"
Nate riss sich aus seinen Gedanken, blickte auf zu dem Agent, der den Kopf in sein Büro gesteckt hatte.
"Was?!"
"Mr.Coleman will sie sofort sprechen."
Zerknirscht nickte Nate, betrat er wenig später das Büro seines Vorgesetzten.
"Sie haben einen Termin mit Lowe."
Wurde er dort ohne Umwege vor vollendete Tatsachen gestellt und allein, dass Coleman ihn herbestellt hatte, nur um ihm das zu sagen, mahte deutlich, dass es keinen Weg darum herum gab.
"Außerdem werden sie ihm dieses Angebot unterbreiten."
Eine dünne Aktenmappe wurde ihm gereicht, unterzeichnet von höchster Stelle und Nate traute seinen Augen kaum, als er mit offenem Mund überflog, was dort stand. Lowe sollte ihm als Berater zur Seite gestellt werden und sollte er zur Festnahme des Diebes beitragen, wank eine Verkürzung der Gefängnisstrafe, der Rest auf Bewährung. Fassungslos schüttelte er den Kopf, wollte zu vehementen Protest ansetzen, als Coleman ihm bereits zu Schweigen gebot. Es war ein besiegelter Deal.
"Und sie werden dafür sorgen, dass er es an nimmt."
Das war ein unmissverständlicher Befehl. Missbilligend nickte Nate, zog die Tür hinter sich zu, ohne sich zu verabschieden.

Vier Stunden später, von denen er drei in seinem Auto verbracht hatte, saß er nun mit der Mappe und zwei Kaffee - einen für sich, einen für Lowe - in einem der kahlen, betongrauen Räume mit Metalltisch in der Mitte, ließ seinen Blick missbilligend über die Wände wandern, während er darauf wartete, dass man Jack Lowe herein führte.
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 1:35 pm

Jack wollte erst seinen Ohren nicht trauen, als er die Worte hörte: "Sie haben Besuch."
Er steckte sich dementsprechend einen Finger in beide Ohren und nahm sie erst wider heraus als er sich nach kratzen und reiben sicher sein konnte, dass er tatsächlich richtig gehört hatte. Von einem Termin hatte ihm natürlich niemand erzählt - es scherte sich niemand einen Dreck darum ob Jack Lowe nun mit dem Besucher sprechen wollte oder nicht - das konnte er dann beim Gespräch entscheiden. Absagen konnte er vorher jedenfalls nicht, diese Entscheidungen traf immer jemand anderes. "Wie bitte?", fragte Jack noch einmal, um nicht unhöflicherweise 'HÄ!?' durch den Gang zu rufen. Der Wärter hatte ihm Handschellen angelegt und führte ihn schon den Flur herunter, mit keinerlei Anteilnahme an der Verwirrung des Gefangenen.
"Ein Besucher.", wiederholte der Wärter genervt. "Weiß ich doch nicht. Einfach benehmen, und keine falschen Spielchen. Verstanden?"
Jack hatte durchaus verstanden, obwohl er sich nicht zusammen reimen konnte wer hinter der Tür dort auf ihn warten könnte. Es war ja auch kein Telefon raum. keiner dieser Gänge, in denen man nur durch eine dicke Glasscheibe und mit Hörer in der Hand mit seinem Gegenüber sprechen konnte. Nein, dass da, erinnerte sich Jack Lowe, war mehr wie ein Interview Raum. Da saß man seinem Gesprächspartner direkt gegenüber. Nah genug um etwas ausrichten zu können wären die Handschellen nicht im weg, und würde man nicht dort an den Tisch fest gekettet werden. So hatte Lowe mit den Journalisten geredet, die ihn im ersten Jahr seiner Haft noch besuchen kamen. Mittlerweile hatten die ihr Interesse an ihm verloren.
Die Tür wurde aufgeschlossen und geöffnet. Kaffe Geruch drang Jack in die Nase. Das licht dort war etwas heller, sauberer. Beinahe blind vor Aufregung und selbst verständlich Licht, wollte Jack am liebsten seine Augen abdunkeln, konnte es aber nicht. Der Wärter führte ihn in den Raum und machte ihn an dem Tisch und den dort angebrachten Löchern fest, bevor Jack sich überhaupt richtig umsehen konnte, und dementsprechend konnte er auch an den Armen des Wärters erst vorbei schauen, als dieser sich wieder entfernte und Jack mit einer Wache und seinem Gegenüber alleine ließ.
Dem fiel beinahe die Kinnlade herunter als er seinen Besucher erkannte. Er musste schon ziemlich gestarrt haben - Sekunden lang fuhr sein Kopf Gedanken Karusell, mal schnell, dann mal wieder langsam - aber ihm wurde bei beidem gleichermaßen übel im Bauch. Zorn und Abscheu stiegen in ihm auf bis sein Hals sich völlig zugeschnürt anfühlte, und seine gefesselten Hände hoben sich erst unruhig in die Luft, und bewegten sich dann als Fäuste geballt wieder auf die Tischplatte hernieder.
Aus all den Menschen die mich hätten sehen können..., dachte er, zerknirscht und ein wenig entäuscht. Irgendwie hoffte er immernoch seine Familie doch eines Tages noch einmal zu sehen. Auch wenn es für die nicht gut wäre, sich ihm gegenüber zu bekennen. Diesen Herren hatte er jedenfalls nicht erwartet, und sein Gesicht wurde eine starre, undurchsichtige Maske bis er sich endlich zusammen reißen konnte und sich darauf besann, eine logische Erklärung für Walker's Erscheinung zu finden.
Ein freundschaftlicher Besuch war das schon mal nicht.
Also war es Geschäftlich.
Ging es doch um seine Familie? War ihnen etwas geschehen, hatte Walker über sie heraus gefunden? Hatte man ihm noch etwas vorgeworfen? Nein, unmöglich. Er saß ja schon für all seine Diebestaten und den Todschlag den er nicht begangen hatte.
Also ging es vielleicht gar nicht um ihn.

// Ich habe Smarts gerollt um zu sehen ob er sich denken kann warum er hier ist. insgesamt 13, also großer Sieg.//

Nein, der FBI Agent wollte etwas von ihm. Ein Grinsen breitete sich auf Jack's lippen aus, und obwohl sein Mundwinekl kaum merklich zuckte, war es ein selbst gefälliges, triumphierendes Lächeln dass sich breit von einer Seite seines Gesichts zur anderen zog.
"Agent Walker.", sagte er einfach nur, sprach den Namen langsam und genüsslich aus. "Was verschafft mir die Ehre?"
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 5:34 pm

Der Kaffee hatte schon eine Weile aufgehört zu dampfen, als die Tür sich schließlich öffnete, den Blick auf die Visage frei gab, die er die letzten drei Jahre nicht mehr gesehen hatte - und froh darum gewesen war. Missmutig schob er die Mappe schon einmal zurecht, während sich jede Faser in ihm dagegen sträubte das Angebot auszusprechen. Er würde sie dem anderen wohl einfach hinüber schieben, sollte der sich das doch selbst durchlesen. Er brauchte hier ja nicht auch noch den Vorleser zu spielen.

Als das Rasseln der Handschellen dann schließlich verstummte, Lowe nun endlich auf dem in den Boden geschraubten Metallstuhl saß, lehnte Nate sich zurück, ließ sich seinen Missmut deutlich ansehen. Kein Grund für falsche Höflichkeit. Gerade wollte er den Kaffee in Reichweite des anderen schieben, als sich auch schon dieser unausstehliche selbstgefällige Ausdruck breit über das Gesicht seines Gegenübers zog, ihn geradezu angrinste. Auf den Kopf gefallen war der andere mit Sicherheit nicht und auch wenn er hinter den Betonmauern vermutlich nicht allzu viel von den neuesten Nachrichten mitbekam, sprach der triumphierende Ausdruck doch eine ganz eigene Sprache. Halb angewidert, halb zerknirscht verzog Nate das Gesicht, stieß nun schließlich die Mappe in die Richtung des Diebes.
"Inzwischen ist es Special Agent"
Korrigierte er harsch, lehnte sich dann wieder zurück.
"Ich hoffe Sie haben nicht verlernt zu lesen."
Dann wartete er einfach darauf, wie Lowe auf das Angebot reagieren würde. In der Tat war bereits alles unterschrieben, einzig die Unterschrift des Diebes selbst fehlte noch. Was sich seine Vorgesetzten dabei gedacht hatten? Nate vermochte es nicht zu begreifen. Seiner Ansicht nach, war es das dümmste, was man tun konnte.
Lowe war kein gewöhnlicher Dieb und wenngleich er zweifelsohne gewisse Einblicke geben konnte: Der Preis, den man willent- oder unwillentlich für jeden Hinweis zu zahlen hatte, war zu hoch, das wusste er jetzt schon. Er hatte immerhin Jahre lang geforscht und dabei gelernt, dass Lowe immer irgendeinen Hintergedanken hatte und unter keinen Umständen von der Leine gelassen werden durfte. Unwillkürlich presste er seine Keifer aufeinander, denn genau das war es, was dieser Freifahrtschein, der dort vor ihnen auf dem Tisch lag, bedeutete.
Lowe überwachen? Wer kam auf diese wahnwitzige Idee? Er wusste genug über den anderen, um ihn in Schach zu halten? Womöglich, aber es blieb praktisch unmöglich jede Bewegung des Anderen zu verfolgen, wenn man selbst noch irgendetwas auf die Reihe bekommen wollte.
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 6:00 pm

"Special Agent", wiederholte Lowe spöttisch, und legte eine Hand beinahe besitzergreifend auf die Dokumente die ihm zugeschoben wurde. Augenkontakt behielt er dabei mit Nathaniel - soweit jedenfalls möglich - und freute sich dabei die ganze Zeit auf dessen Reaktion. Dass der andere ganz klipp und klar befördert wurde kam nicht als Überraschung, fair oder recht fand Jack das trotzdem nicht.
"Na das klingt doch gut. Wie haben sie sich denn die Beförderung verdient...achja!", meinte Jack, und schnispte mit den Fingern, schüttelte vielsagend den Kopf. "Jetzt erinnere ich mich wieder. Sie haben mich geschnappt, frisch ertappt bei der Tat eines anderen! Tz,tz, Special Agent Walker...special Agent....", wiederholte er wieder und wieder, beinahe singend, und schlug dann qualvoll langsam die Dokumente vor ihm auf. Da war sie, die Wand an Text, und es reichte für Jack diese nur zu überfliegen um das wichtigste heraus zu finden - was bei der Sache für ihn herausspringen würde.
Als er die Freikarte, wie sie ihm geboten wurde, so las, verschwand sein Lächeln und seine Augen wurden so groß und emotional wie die eines Kindes - aber nur einen kurzen Moment lang, und keine jener Gefühle erreichte den Rest seines Gesichtes. Dann kehrte das beinahe süffisante Lächeln zurück, und Jack lehnte sich nach hinten in dem schweren metall stuhl und las alles noch einmal ganz in Ruhe durch.
Am Ende besah er sich die bereits vorhandene Unterschrift, und die Linie die anzeigte wo er zu unterschreiben hätte. Als er sie sah, stieß er ein freudloses Lachen aus.
"Ha! Ich sehe sie und ihre Vorgesetzten haben sich das alles schon gut überlegt. Keine Zweifel? Kein - 'reden sie mit Lowe, und dann überlegen wir ob das gut geht'? Nein? Alles schon unterschrieben, sie hoffen nur darauf dass ich mit an Bord springe....Und da schicken sie Sie. Gute Wahl. Gute Wahl, Special Agent Walker zu schicken. Sie müssen ja wissen dass es bei ihnen sicherlich etwas gibt dass mich umstimmen könnte. Eine Entschuldigung, vielleicht?"
Lowe schlug die Dokumente zu und schob sie zurück in die Mitte des Tisches. Mit den Händen auf dem Tisch verschränkt lehnte er sich nach vorn. "Ja, eine Entschuldigung. Die schulden sie mir, Special Agent Walker. Entschuldigung - sie haben diesen Wachmann nicht umgebracht.
Jack Lowe's Gesicht wurde von einer Sekunde auf die andere tot ernst.
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 6:21 pm

Nate hätte augenblicklich aufstehen können, als Lowe seinen vorlauten Mund öffnete, ermahnte sich jedoch dazu seine Beherrschung zu behalten, immerhin hatte er seine Anordnungen - und von denen brauchte Lowe nichts zu wissen. Innerlich verdrehte er die Augen, das würde ein einziger Alptraum werden, wenn der andere sich auch noch das zusammen reimen würde.
Mit einem genervten Seufzen griff er schließlich nach dem Kaffee, während der andere noch vor sich hin sang, sich endlich daran machte die Dokumente zu öffnen, sie scheinbar im Schneckentempo und mehr als einmal las. Ein weitres entnervtes Seufzen unterdrückte Nate nur mühsam, musste sich mehrmals dazu ermahnen seine professionelle Ruhe zu bewahren, ehe das auflachen ihn aufsehen ließ.
Hatte er denn etwaqs anderes von einer so unverschämten Person erwartet? War es denn seine Idee gewesen, einen Blankoscheck auszustellen? Die Anschuldigung des Diebes dagegen prallte an Nate ab, hatte er sie im Rahmen des Prozesses doch oft genug gehört. In jeder erdenklichen Variante und in jedem erdenklichen Tonfall. Zu Beginn hatte er noch hitzköpfig reagiert, doch mittlerweile hatte er es hinter sich gelassen, schüttelte mit einem Seufzen lediglich den Kopf, sammelte die Mappe wieder ein, ließ seinen Blick über das Papier wandern, zuckte dann die Schultern.
"Mhh... ich schätze es hat einfach niemand damit gerechnet, dass es ihnen hier so gut gefällt."
Kommentierte er dann ohne mit der Wimper zu zucken, überging den toternsten Ausdruck des anderen gänzlich.
"Ich persönlich habe absolut nichts dagegen sie ihre gesamte Zeit hier absitzen zu lassen."
Damit schloss er die Mappe, warf einen Blick hinüber zu den Wachen, wog leicht nachdenklich den Kopf, ließ seinen Blick über die Mauern wandern.
"Sagen sie, sind die Wände eigentlich nur hier so grau, oder auch drinnen?" Sinnierte er dann vor sich hin, scheinbar vollkommen ungerührt davon, dass Lowe bisher keine Anstalten machte auf das Angebot einzugehen. - Doch Nate war sich sicher: Der andere brauchte den Deal deutlich dringender als er, egal was für anordnungen ihm mitgegeben worden waren.
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 6:49 pm

Jack fand den ungerührten Blick des anderen, beobachtete nervös wie dieser drohte die Mappe zu schließen und weg zu nehmen. So einfach machen würde er das natürlich nicht. Jack hatte die Unterschrift doch gesehen! Das war nicht Walker's, sondern die eines anderen, wahrscheinlich höher gestellten. Dieser Deal war wichtig - nicht nur für ihn, sondern auch für Walker's Karriere - sonst wäre der andere ja nie und nimmer hier her gekommen!
Auf Jack's Anforderung, ihn des Mordes wenigstens frei zu sprechen, aus dem Munde des Agenten, jedenfalls, ging der Mann nicht ein. Jack verspürte denselben Zorn und die blinde Verzweiflung die er vor drei Jahren schon einmal gespürt hatte. Er hatte gebettelt, gefleht, zu sich selbst, zu den Richtern:
Ich bin kein Mörder. Ich bin kein Mörder!
Immer, und immer wieder. Es war ihm lange wichtig gewesen dass andere die Wahrheit anerkannten. So lange hatte er an seinem Diebesgeruf gearbeitet - jetzt überschattete die Gewaltstat immer alles andere.
Er wollte dem Agenten das noch einmal erklären, aber er wusste es war hoffnungslos. Wenn er es ihm nur beweisen könnte. Vielleicht würde er endlich die Worte hören, die er sich drei Jahre lang schwarz ausgemalt hatte. Schweigend starrte er noch imer auf die Mappe, Zähne zusammen gebissen, Fäuste geballt. Er konnte auf gar keinen Fall zulassen dass der Agent sich mit diesem Deal entfernte - sie wussten beide dass Jack zustimmen würde. Die Frage war nur, ob er sich dabei wie ein flehender Welpe dem Agenten zu Füßen warf, oder mit hoch erhobenem Kopf aus dem Gefängnis stiefelte.
Es war ein Glücksspiel, was er seines Stolzes wegen trieb, aber die abfälligen Kommentare seines Gegenübers spornten ihn nur an, nicht gleich aufzugeben.
"Ich hab die Unterschrift schon bemerkt.", merkte er leise an. "Sie sind nicht auf eigen Faust her gekommen. Jemand anderes will, dass sie das tun. Und da sie mir so ein Angebot nicht willig machen würden, nehme ich an dieser Jemand ist deutlich wichtiger als sie.", spann Jack weiter. Nein, auf den Kopf gefallen war er nicht. Sonst hätte man ihn schon viel früher geschnappt.
"Was für ein Fall ist das überhaupt?"
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 7:03 pm

Leicht hob Nate die Brauen, schlug die Mappe noch einmal auf, las den namen des FBI-Direktors vor.
"Ja richtig. Der Direktor hat manchmal Eigenheiten - aber nicht der Rede wert. Wenn sie nicht wollen, dann wollen sie eben nicht, das würde zwar überraschen, immerhin konnte noch kaum einer diesen Wänden schnell genug den Rücken kehren, aber es lassen sich schon andere finden."
Wank er lapidar ab, ehe er kurz in sich auf lachte.
"Und ganz richtig, ich bin nicht hier, weil ich hier sein will, sondern weil man mich geschickt hat. - Und wissen Sie was? Ich kann es kaum erwarten wieder zu fahren. Mit Ihnen - oder ohne. Vorzusweise ohne."
In diesem Moment zumindest, war er vollkommen überzeugt von dem was er sagte, hatte er doch die unmissverständliche Anordnung für diesen Moment verdrängt. Er würde sich nicht so einfach von dem anderen durchschauen lassen, diese Zeiten waren vorbei. Drei Jahre waren eine lange Zeit um dazu zu lernen, das sollte auch Lowe noch merken.
"Und was den Fall betrifft... streng vertraulich möchte ich annehemen und ich darf ihnen erst etwas darüber sagen, wenn sie unterschrieben haben."
Damit schlug er die Mappe noch einmal auf und tippte auf die Verschwiegenheitserklärung, musterte Lowe dann, wog einmal mehr den Kopf, ehe er leicht nickte.
"Aber so wie ich sie kenne dürfte es für sie sogar Interessant sein. Geht immerhin um Diebstahl."
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 7:12 pm

Jack musste zugeben, der Agent war nicht so durchschaubar wie er es einst gewesen war. Zumindest erinnerte der Dieb sich an einen Mann, der sich sehr viel leichter in die Ecke hatte drängen lassen, und dem er durch seine kriminellen Spielchen den Nerv rauben konnte. Dieser Agent, befördert und entwickelt, war etwas anders. Immerhin hatte er drei Jahre Zeit gehabt, drei Jahre die er hatte nutzen können wie er wollte, nicht wie Jack, der in diesen immer grauen Wänden eingepfercht war.
Der Gedanke versetzte ihm noch einmal einen Stich, er konnte sich kaum ein Paar sekunden von seinem Ärger beruhigen. Wäre es nicht für den anderen Kriminellen, der eingegriffen hätte, würde er nicht hier sitzen, und würde sich nicht von Walker blamieren lassen müssen!
"Diebstahl", wiederholte er mit gespielter Ruhe, während seine Hände langsam schmerzhaft verkrampften. "Sie finden niemanden der eine bessere Ahnung hat", drohte Jack ganz leise. "Das wissen sie, Walker. Das weiß ihr Direktor. Ich bin schon ihre letzte Hoffnung! Wie kommt es dass sie diesen Dieb noch nicht geschnappt haben? Sie haben doch mich auch...ach, warten sie. Natürlich. Erstmal muss jemand anderes ihrem Kriminellen dazwischen funken, und ihn als Mörder hinstellen...sonst ist so eine Festnahme auch nicht möglich! Wollen sie mir sagen dieser Dieb wäre besser als ich und besser als sie?"
Jack schnellte nach vorn um die Mappe wieder zu sich zu reißen nachdem Nate sie ihm schon gegenüber präsentierte. Beinahe erleichtert schlug sein Herz ein wenig ruhiger als er die Erklärung und die freie Unterschrifts stelle wieder sah. Noch hatte er die Chance. Er atmete tief aus, versuchte sich zu beruhigen.
"Sie müssen mir nichts vertrauliches sagen. Ich sehe hier drinnen ja manchmal nicht einmal die Nachrichten. Was weiß die Presse? Kommen sie schon, Nathaniel. Machen sie die Sache interessant."
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 7:28 pm

"Niemanden der eine bessere Ahnung hat als Sie?"
Wiederholte er lachend, geradezu spöttelnd.
"Vor drei Jahren vielleicht. - Sie glauben ja gar nicht, was sich in drei Jahren alles getan hat."
Mit diesen Worten lehnte er sich dann auch zurück, ließ sich bereitwillig die Mappe aus den Händen reißen, begleitet von einem leicht überlegenen Lächeln. Natürlich wollte Jack Lowe dieses Rattenloch verlassen. Natürlich sehnte sich sein krankes Hirn nach Stimulanz, die ihm gerecht wurde. Das waren keine Gangfehden, Gefängnisangeleien oder unwichtige Machtspielchen, die auf Körperstärke beruhten. Alles war Lowe wollte war das Gefühl überlegen zu sein - nein: das Wissen überlegen zu sein. Und Nate zweifelte nicht daran, dass es innerhalb dieser Mauen wenn überhaupt eine Handvoll an Leuten gab, die Lowe das Wasser reichen könnten.
"Sie unterliegen allerdings einem großen Missverständnis."
Hob er dann belustigt an.
"Das FBI hat in letzter Zeit ein paar Probleme mit dem Budget und wie es sich ergibt weist der Fall einige Parallelen mit Diebstählen auf, die sie selbst begangen haben. Es geht dabei nicht darum, wer besser ist. - Es ist einfach eine Frage der Kosten."
Der Bluff ging ihm ohne mit der Wimper zu zucken über die Lippen, war er doch tatsächlich eigentlich am Ende seiner Weisheit und das FBI am Ende seiner Ressourcen angelangt. Und es waren auch nicht nur ein paar Parallelen, es waren exakte Kopien, exakt das gleiche Spielchen wie vor drei Jahren - nur eben auf dem aktuellsten Stand der Technik. Aber er ließ sich nichts davon anmerken, deutete in Richtung der Mappe.
"Was also sagen Sie? Ja oder nein - das Angebot gilt nur heute."
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 7:51 pm

Kurz war Jack schon besorgt - hatte man wirklich in den drei Jahren mit ihm aufgeholt? Geschnappt worden war jedenfalls niemand wie er - das wusste er. Aber ob da draußen noch jemand herumlief der ihm in Sachen Einbruch und Diebstahl das Wasser reichte? Der Gedanke machte ihn nur noch zerknirschter. Er wollte zurück ins Geschäft - selbst nach der Zeit die er gesessen hatte. Zumindest wollte er diese Genugtuung keinem anderen gönnen. Diese Zweifel machten ihn unruhig und nervös.
Dann redete Agent Walker noch, als ob er nun wirklich nicht so dringend gebraucht wäre.
Irgendwie ergab das ja alles keinen Sinn, dachte Jack. Der Direktor hatte direkt nach ihm gefragt, und Nate zu ihm geschickt. Das würde die Polizei doch nicht machen, wenn sie selber noch Wege hätten? Wenn sie den Fall selbst lösen könnten? Und Budget? Ja, hatten die denn nicht immer mehr als genug Geld gehabt?

//du hattest smarts 9, ich smarts 6, bluff funktioniert//

Aber der Agent sah ihn an mit solcher Ernsthaftigkeit und Unbekümmertheit, dass Jack doch ins Zweifeln geriet. Nate würde genervter wirken, wenn er hier wirklich nur mit Jack herausspazieren durfte. Aber das war nicht der Fall - der Agent war ganz ruhig, vertraute ja schon fast darauf dass er sich mit dem Dieb nicht würde abgeben müssen. Und vielleicht hatte sich die Finanzwelt wirklich in den drei Jahren so geändert, dass es dem FBI sonst an Mitteln fehlte.
Jack schluckte, und sagte erst einmal gar nichts. Er horchte schon noch auf als erwähnt wurde dass es da Parallelen gab. Neugierig machte ihn das schon. Aber anscheinend wollte, und musste der Agent ihm gar nichts mehr sagen. Was sollte Jack da schon machen? Wenn er sich diese Chance entgehen ließ, würde Walker gehen, und er hätte eine einmalige Gelegenheit verpasst.
Jack biss sich auf die Lippe und versuchte zwischen all dieser Unsicherheit seinen Stolz wieder zu finden. Aber all der Übermut hatte sich in seinem Geiste in einer schattigen Ecke zusammen gerollt, und wollte nicht mehr hervorkommen. Dafür saßen Jack alle möglichen Stimmen im Kopf die: 'Unterschreib schon! Außer deinem sturen Stolz hast du nichts zu verlieren!' flüsterten, beinahe schrien.
Jack lehnte seinen Kopf nach vorne damit er sich mit den Händen durch die ungeordneten, dunklen Haare fahren konnte, als könnte er die hoffnungslosen Gedanken einfach wegkämmen. Und die ganze Zeit war er beobachtet, wie er mit sich wand und kämpfte. Er machte den Stift von der Mappe los, öffnete ihn, und ließ die Spitze dort über dem Papier schweben wo die Unterschrift hingehörte.
Seine Hand zitterte, schrieb aber immer noch nicht. Ohne Nate anzusehen, sagte Jack so ruhig und gefasst wie er konnte: "Versprechen sie mir eines. Sollte ich neue Beweislast finden, die mich von der Anschuldigung des Mordes entlastet, werden sie alles in ihrer Macht stehende tun um meinen Fall wieder zu eröffnen. Ich bin. Kein. Mörder. Darauf bestehe ich. Versprechen sie mir das, und ich unterschreibe."
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 8:07 pm

Mit genugtuung beobachtete Nate, wie Lowe die Selbstsicherheit zunehmend aus dem Gesicht gewischt wurde, wie er mit sich zu hadern hatte. Es war ein wunder Punkt, den er erwischt hatte, das wusste Nate. - Und vergaß dabei ganz und gar, dass es bei ihm nicht anders war. Es blieb das triumphierende Gefühl, das sich verstärkende überlegene Lächeln. Er war sich sicher Lowe da zu haben, wo er ihn hatte haben wollen - wobei "wollen" realtiv war. Nein, er wollte den Verbrecher nicht aus dem Gefängnis lassen, wollte nicht, dass er ihm in seinen Fall hinein pfuschte oder gar irgenwelche seiner durchtriebenen Spielchen begann zu spielen. All das ging ihm gehörig gegen den Strich. - Aber es ließ sich nicht ändern und so erstreckte sich seine Zufriedenheit darauf, dass der Erfüllung seines Botenganges hier eigentlich nichts mehr im Wege stehen dürfte.
Mit Argusaugen beobachtete er, wie Lowe den Stift zur Hand nahm und er hörte sich im geiste sagen, dass der andere doch einfach endlich unterschreiben solle, damit er endlich wieder gehen könne. Einen Kommentar ob des Zitterns der Hand verkniff er sich jedoch gerade noch so, wusste doch auch er, dass es unklug wäre den anderen an dieser Stelle weiter zu piesaken, so sehr er es auch gerne wollte.
Der Einwand seines Gegenübers ließ ihn dann doch überrascht drein schauen, einen Moment nachdenklich werden. Wie oft hatte er diese unbeirrten Worte schon gehört? Wie oft hatte er schon das Gegenteil bewiesen? Er war inzwischen sogar bei dem Schluss angekommen, dass es möglicherweise tatsächlich nicht die Absicht des Diebes gewesen war den Wachmann umzubringen - doch das änderte an dem Ergebnis und an der Beweislage nichts. Einen Jack Lowe, der sich kaum dass er diese Wände verlassen hatte nur noch sich selbst und seinen erdachten Beweisen widmete, konnte Nate jedoch auch nicht gebrauchen.
"Ich verspreche ihnen, dass ich, sollten sich neue Beiweise auf tun, diesen Beweisen nachgehen werden und sollte es nötig sein, verspreche ich auch alles in Meiner Macht stehende zu tun, um den Fall erneut zu öffnen. - Vorausgesetzt sie haben substanziert zur Lösung des aktuellen Falles beigetragen."
Gab er dann das Zugeständnis, gemeinsam mit einem großen aber, das er für mehr als notwendig hielt, um Lowe deutlich zu machen, worauf er seine Aufmerksamkeit zu richten hatte.
"Sollte sich allerdings zeigen, dass sie keine Hilfe sind - oder gar gegen das FBI arbeiten, verspreche ich ihnen, dass ich sie ganz schnell wieder hierher zurück schicken werde."

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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptySun Apr 26, 2015 8:17 pm

Mit todernsten Augen sah Jack zu dem Agenten auf, suchte dessen Blick.
Die Chance, seinen Namen rein zu waschen, zu beweißen dass er zumindest Ehre unter Dieben bewiesen hatte - das war alles, was er wollte. Dafür würde es sich auch lohnen, sich für eine weile mit dem verfeindeten Agenten zusammen zu tun, und den Spott zu ertragen den er unweigerlich vor sich hatte.
Jack wusste zu diesem Zeitpunkt schließlich nicht, wie schlecht es mit dem Fall eigentlich stand.
Er nickte kurz angebunden und sagte: "Einverstanden.", bevor er beruhigt und selbt sicher seinen Namen über die Linie schrieb. Seine Unterschrift war keineswegs so fein wie die des Direktoren, aber er schaute doch fast stolz darauf hinab.
Wenn alles gut lief, bedeutete dies Freiheit. Sein Stolz mochte gekränkt sein, aber sein Herz schlug wild mit Aufregung und völlig neuer Hoffnung. Er konnte kaum erwarten etwas anderes als grauen Beton zu sehen. Mit einem lautlosen Seufzen stieß er die bittere Luft aus die in seinen Lungen gefangen war, und schloss die Mappe dann langsam in seinen Händen. Dies besiegelte es. Ein wenig mulmig zumute war ihm jetzt schon. Er vertraute sich selbst fast lieber einem hochsicherheits Gefängnis an als einem seiner schlimmsten Feinde - aber außer ihn hierher zurück zu stecken konnte der Agent ihm ja nichts anhaben. Nichts, womit er sich selbst nicht strafbar machen würde, jedenfalls.
Die Mappe war geschlossen und das Blatt darunter nicht mehr zu sehen. Jetzt gab es kein zurück mehr. Jack schob die Mappe seinem Gegenüber vollherzig und mit beiden Händen zu, dann zog er seine Hände zurück und faltete sie erneut ruhig auf der Tischfläche vor ihm. Irgendwie schaffte er es, das Lächeln zurück auf seine Lippen zu zeichnen.
"Wann beginnen wir?"
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptyTue Apr 28, 2015 3:22 pm

Mit Argusaugen beobachtete er, wie Lowe seine Unterschrift setzte, ertappte sich dabei, wie er kurz die Luft an hielt und spürte, wie der Stein von seinem Herzen fiel - zumindest für einen Moment. Er würde jetzt zwar nicht von Coleman zur Schnecke gemacht werden - dafür hatte er den Dieb jetzt allerdings am Hals. Es war wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. - Aber immerhin; er war sein Gegenüber los, sobald sie den Fall gelöst hatten. Nicht dass er das nicht auch alleine hinbekommen hätte, aber die Zeit drängte nun einmal und irgendwelche hohen Tiere hielten es für eine gute Idee Lowe auf die Welt loszulassen. Eine bescheuerte er Idee - aber eine, an der Nate nichts ändern konnte.
Missmutig schaute er drein, schob Lowe schließlich den Kaffee zu, selbst würde er das fast kalte Gesöff eh nicht mehr trinken. Dann, beherrscht und doch etwas eilig, griff er nach der Mappe, vergewisserte sich mit einem schnellen Blick, dass die Unterschrift darauf zu sehen war, ehe er sie geflissentlich in die flache Aktentasche zurück ordnete. Ja, wann genau begannen sie? Er hatte es am Morgen so eilig gehabt aus dem Büro zu kommen, dass er gar nicht wusste, wie er weiter vorgehen sollte. Das standardprotokoll sagte, dass er die Papiere zurück zu bringen hatte und anschließend ein Termin für den Transfer vereinbart wurde. Doch an diesem Deal war bisher noch nichts 'nach Protokoll'.
"Einen Moment"
Sagte er schließlich, erhob sich und trat aus dem kleinen quadratischen Raum, hatte er darin doch keinen Empfang. Mit einer steilen Falte auf seiner Stirn wählte er Colemans Nummer, teilte ihm mit, dass Lowe unterschrieben hatte, fuhr seinem Vorgesetzten über den Mund, noch bevor er zu dem aufgesetzten Lob kommen konnte. Sollte er sich sein Lob sonst wo hin stecken. Nate wollte es nicht - nicht wenn es um sowas ging.
"Also, wie soll es weiter gehen?"
"Wären Sie heute Morgen da geblieben, wüssten Sie das bereits."
Nate biss die Zähne aufeinander, überging den Seitenhieb jedoch ansonsten.
"Bringen sie Mr. Lowe mit, gleich jetzt. - Den Rest bereite ich hier in der Zwischenzeit vor, die restlichen Unterlagen habe ich dem Gefängis bereits zugeschickt."
Ein verächtliches Schnalzen seitens Nate, dann legte er auf.
Das Handy noch in der Hand trat er zurück in den Raum, wank den Wachmann mit sich herein.
"Wie es aussieht beginnen Sie jetzt."
Beantwortete er dann schließlich die Frage des anderen, wartete gar nicht, bis er von seinem Tisch losgemacht wurde, sondern kehrte bereits wieder um. Sie würden ohnehin getrennte Wege bis zum Ausgang gehen. Zeit, die er auch brauchte, um seinem Ärger etwas Luft zu machen, rechnete er doch schon damit, dass die dreistündige Rückfahrt eine einzige Tortur werden würde.
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptyTue Apr 28, 2015 4:52 pm

Ein Stein fiel auch von Jack's Herzen - oder viel mehr ein ganzer Felsbrocken, der eine Lawine der Erleichterung loslöste. Jack fühlte wie in seinem Inneren alles zusammenbrach, was er in den letzten Jahren als Realität empfunden hatte. Dies war sein Käfig gewesen, und mit keiner Möglichkeit die Außenwelt zu beobachten, hatte er beinahe schon vergessen, wie es dort draußen eigentlich aussah.
Von der Freiheit und der richtigen Welt hatte er nur träumen können, und jetzt fühlte es sich an als wäre die Welt da draußen ein magischer Wald voller Wege, die sich kreuzten und drehten, auseinander führten und sich in der Ferne verloren - Ein Wald, in dem man schnell sich schnell verlaufen konnte, und in dem fantastische Kreaturen lauerten.
Dieses Bild hätte genauso wahr sein können wie was wirklich da draußen lag. Jack Lowe wusste es nicht. Er wartete geduldig als Nate aufstand und sich nach draußen begab, trommelte seine Finger auf die Tischfläche, und schaute unruhig in dem kleinen grauen Raum herum.
"Sie könnten sich schon ein wenig für mich freuen", sagte er zu dem Wachmann, der ihn nur kurz mit einem Blick bedachte, sich dann aber wieder mürrisch abwandte. Jack nahm es ihm nicht übel. Die meisten arbeiteten auch nur hier, weil sie sonst keine andere Wahl hatten, und versuchten ihr bestes sich von den Schwer Verbrechern fern zu halten. Sie hatten genauso Angst vor den Gefangenen, wie die Gefangenen von einander, und wussten, wie unberechenbar die Verbrecher sein konnten.
"Vielleicht sind sie auch nur traurig, mich gehen zu sehen. Sayonnara, Pete! Auf nimmer wiedersehen. Ich komme jedenfalls nicht zurück.", versprach er dem Wächter und sich selbst. Er hatte keine Ahnung, was der Name des Mannes war. Aber er sah schon wie ein Pete aus.
Nach einer Weile kam Nate zurück, verkündete kurz, dass es sogleich weiter gehen sollte, und marschierte auch schon wieder aus dem Zimmer. Jack fand das zuerst verwirrend - immerhin wusste er nicht, wie er aus diesem Ort heraus kommen sollte. Aber dann übernahmen andere Leute - wie immer - alle Entscheidungen für ihn. Er wurde losgemacht, aber in Handschellen behalten, zurück durch den Gang geführt. Ihm wurde angeboten, sich jegliche persönliche Gegenstände aus seiner Zelle zu holen, aber Jack teilte ihnen schnell mit, dass er nichts besaß.
Mal abgesehen von den Zahnpasta Tuben, Kämmen und Familien fotos die ich mir von den anderen geliehen habe und unter mein er Matratze verstecke. Die lasse ich als Überraschung für euch da.
Dann wurde er Wege entlang geführt, die Jack schon gar nicht mehr kannte. Eines Tages war er wahrscheinlich aus dieer Richtung gekommen, als er zum ersten mal in seine Zelle gebracht wurde. Dies war allerdings in Vergessenheit geraten. An der Rezeption musste er noch ein paar weitere Dokumente unterschreiben, dann führte man ihn durch einen letzten Flur zu einem Ausgang des Geländes, und marschierte mit ihm über uncharakteristischen, dunklen Erdboden, bis sie die äußeren Zäune erreichten. Der Wachmann an Jack's Seite nickte Nate zu, und sah dann hilflos zwischen dem noch gefangenen, und dem Special Agent hin und her.
"Sollen wir die Handschellen abmachen?", fragte der Mann ein wenig verwirrt. Oft kam dies wahrscheinlich nicht vor. So genau wurde er ja auch nicht in de Freiheit entlassen. Jack kickte den Staub vor sich herum und schaute überall hin, nur nicht zu Nate. Er versuchte sein bestes nicht offensichtlich zu grinsen, aber das übermutige Funkeln in seinen Augen sprach Bände.
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptyTue Apr 28, 2015 5:30 pm

Ohne sich umzuwenden war er die Gänge entlang gerauscht, hinaus, raus aus diesem grauen Loch. Er hasste Gefängnisse. Er hasste Verhörzimmer. Alles was leer und kahl war, grau und trostlos, all das hasste er, wollte keine Minute länger als nötig von der Tristesse umgeben sein. An der Rezeption unterschrieb er vorweg, ließ den verdutzten Mann wissen, dass er draußen warten würde. - Und das tat er dann auch. Von außen waren die Wände immer noch genauso grau, genauso bedrückend - aber immerhin gab es den blauen Himmel und... naja, das ewige Niemandsland um das Gefängnis herum. Einen Moment blinzelte er gegen die Sonne ehe er sich seine Sonnenbrille auf setzte, schließlich das Fenster des SUV herunter fuhr und sich von außen gegen den Wagen lehnte. Einen Moment durchatmete, sich beste Mühe gab sich zu entspannen - allerdings mit nur mäßigem Erfolg. Zu aufgewühlt war er, zu genervt. Er entschied, was er machte, er allein und er war bekannt für diese Einstellung, war nicht selten mit Vorgesetzten und Kollegen aneinander geraten, weil er seinen Kopf durchgesetzt hatte. Wenig überraschend also, dass er sich vor kam wie ein Raubtier in einem viel zu engen Käfig, hatte er doch den ganzen Tag nichts anderen gemacht als Anordnungen zu folgen. Und wie es aussah würde sich daran heute nicht mehr viel ändern. Frustriert fuhr seine geballte Faust angesichts dieser Tatsache gegen die Scheibe des SUVs ehe er sich zurück in Richtung der grauen Mauern wandte.
Zehn Minuten und einen missgelaunten Blick auf seine Uhr später sah er schließlich Lowe auf ihn zu kommen, eskortiert von einer der Wachen. Wenig enthusiastisch stieß er sich von dem Wagen ab, tat die letzten zwei Schritte auf die beiden zu, musterte Lowe abfällig einmal von oben bis unten, verzog das Gesicht, als dessen im Wind wehenden Haare - eine Frisur konnte man es immerhin kaum nennen - seine Aufmerksamkeit erregten. Von Haarpflege hatte der Kerl wohl auch noch nichts gehört.
"Sie spinnen wohl, die Handschellen bleiben dran."
Kommentierte er dann die Frage des Wachmannes, wobei sich sein Ärger nicht gegen diesen, sondern den Dieb richtete. Ruppig griff er dann nach den Schlüsseln, die der Wachmann ihm zögerlich entgegen reichte, nickte kurz und bedeutete Jack mit einer kurzen Geste zum Beifahrersitz zu gehen, ehe er selbst sich auf den Fahrersitz setzte, das Fenster wieder hoch ließ und darauf wartete, dass der andere die Tür zu zog.
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptyTue Apr 28, 2015 5:42 pm

Der Ärger und all die Frustration die dem Special Agent so klar über die Züge geschrieben waren, machten die Sache entgültig amüsant für Jack Lowe. Er lächelte jetzt doch, sank mit einem gespielt enttäuschten Seufze seine gebundenen Hände, und schaute missmutig drein als die Schlüssel zu seiner Freiheit dem Agenten überreicht wurden.
Er fühlte sich wie ein Hund, dessen Leine gerade einem neuen Herren übergeben wurde, und der Gedanke passte Lowe gar nicht. Sobald er irgendwo die Chance sah, würde er es schon schaffen den anderen zu überreden, ihn los zu binden. Er konnte ja nicht tagelang in Handschellen herumlaufen! Die waren immerhin unbequem. Außerdem, was hatte Special Agent Walker schon zu befürchten? Er war ja kaum ein Gewaltverbrecher. Jack musste sich wehmütig daran erinnern, dass Walker das so ja aber nicht glaubte. Er stieg brav ins Auto ein - nicht ohne nervös das Lenkrad und die Pedale anzustarren. Er hatte seit Jahren nicht mehr in einem Auto gesessen. Das zuziehen des Sitz Gurtes erwies sich als schwieriger als gedacht. Er musste ja mit beiden Händen nach hintengreifen, und dabei seinen ganzen Körper mit drehen. Den gurt erstmal zu fassen zu kriegen war eine Sache, ihn dann wieder zur anderen Seite zu ziehen und ein zu klicken eine andere, auch nicht einfachere, Angelegenheit. Er warf dem Agenten dabei einen kurzen Blick zu der zu sagen schien: 'Sehen sie wie unnötig das ist?' aber entschied sich, nichts zu sagen. Für ein paar Sekunden, jedenfalls. Dann zog er die Tür mühsam zu, machte es sich im Beifahrersitz halbwegs bequem, und begann, mit den Handschellen zu rasseln während er sich nach allen Seiten umsah. "Wo geht es hin?", fragte er zugleich, und machte dann auch gleich weiter mit den Fragen.
"Also, was für einen Fall löse ich denn? Wie weit noch? Wer ist im Moment nochmal Präsident? Gab es Kuchen als sie befördert wurden? Könnten sie das Radio anmachen?"
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptyTue Apr 28, 2015 5:58 pm

Allein die Tatsache, dass Lowe ihn angrinste, als wäre heute der schönste Tag auf Erden ließ Nates Laune noch einmal tiefer in den Keller sacken, wenn das denn überhaupt möglich war und schon jetzt nahm er sich vor diesen Tag als einen der miesesten des Jahres in seinem Kalender zu vermerken.
Das demonstrative Rasseln jedoch überging er, ebenso wie die Blicke des anderen. - Was interessierte es ihn denn, wie der sich an schnallte? Die Handschellen jedenfalls würde er nicht los werden, bis er einen GPS-Tracker am Bein hatte. Ungeduldig trommelte er also einfach auf dem Lenkrad, während der Motor bereits lief, bis er schließlich das Klacken des Gurtes vernahm und mit einem "Na endlich" aufs Gaspedal trat.
"FBI-Zweigstelle vor Ort." Antwortete er dann knapp, missmutig auf die erste Frage und "Werden Sie noch sehen", "Weiter als mir lieb ist", "Obama", "Ja" und "Nein" waren schließlich die äußerst knappen Antworten auf die Fragen des anderen. Er hatte immerhin nicht das geringste Bedürfnis mit dem anderen auch nur ein Wort mehr als nötig zu wechseln. Wozu auch? Er war ja froh, wenn er ihn wieder los war. Das sollte sich Coleman überlegen. War nicht seine Sache. Er würde Lowe einfach die Akten auf den Tisch packen und abwarten, ob der neben den zu erwartenden Kommentaren auch irgendetwas brauchbares zu sagen hatte. Nate wagte es ja zu bezweifeln.
Lange dauerte es dann allerdings nicht, bis er nun doch das Radio an machte - und wenn es nur war, um seinem Beifahrer verständlich zu machen, dass er wirklich kein Bedürfnis hatte, mit diesem zu reden.
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptyTue Apr 28, 2015 6:09 pm

Ausführlichere Antworten hatte Jack von seinem Reisegefährten nicht wirklich erwartet. Er verzog zwar unmutig den Mund, als dieser sich schon zum zweiten Mal an diesem Tag weigerte ihm zu sagen, worum es eigentlich ging, aber nahm sich vor eben später noch einmal nach zu haken. Er genoss es genug, aus dem Fenster zu schauen, und den Wolken beim vorbei ziehen zuzusehen. Die Landschaft außerhalb des Gefängnisses war für lange Zeit karg und trocken, mit kaum einem Gewächs das Abwechslung zum hellen, staubigen Boden bot. Aber für Jack war es ein wahrhaftig großartiger Anblick. Er klebte ja beinahe schon am Fensterglas, lehnte seinen Kopf dagegen und störte sich auch nicht daran, wie das wackeln des Autos ihm ab und an leicht gegen den Kopf schlug. Ein paar mal versuchte er noch, Informationen aus dem Agenten heraus zu kriegen, aber dieser stellte daraufhin schnell das Radio an. Jack verstand gut genug, was er damit wollte, war aber doch zufrieden.
Immerhin hatte er Radio sowieso hören wollen.
Die meisten Lieder die liefen, sagten ihm überhaupt nichts, und die Radio stimmen selber glaubte er auch nicht zu kennen. Vielleicht hörte der Agent auch einfach nur einen anderen Sender. Jack wollte gar nicht denken, dass die in drei Jahren die Radio Sprecher ausgetauscht haben könnten! So sehr hatte sich die Welt ja hoffentlich nicht verändert.
Nach einer Stunde Fahrtzeit, wurde es dem Meister Dieb dann langweilig. Zuerst raschelte er nur mit den Handschellen im Takt der Musik, wie einer der schwarzen Sklaven in den alten Filmen, dann begann er mit zu summen, und eventuell sang er auch leise mit, überlegte sich die Worte eben, wie sie ihm so kamen. Er streckte sich irgendwann nach allen möglichen Richtungen aus, änderte so oft wie möglich seine Position, und versuchte noch ein paar mal, Kommentare über die Musik oder die Jahre abzugeben, die er nicht mitgekriegt hatte.
Konversation bewies sich damit endgültig als gescheitert, und Jack gab mürrisch auf, sich freundlich zu geben. Dann sang er eben lauter, war ihm doch egal, ob den Agenten das störte. Es würde ihn sogar freuen, wenn es ihn störte! Seinen ersten Tag aus dem Gefängnis heraus würde er sich jedenfalls nicht ruinieren lassen, ganz egal wie schlecht gelaunt und mies seine Begleitung auch war.
So verging die ganze Fahrt, bis sich die Landschaft änderte und es schon städtlicher aussah. Jack dachte zum ersten Mal darüber nach, ob er wohl einfach weglaufen könnte. Schlösser brachte er schon auf. Darin war er ja geübt. Aber er verwarf den Gedanken als das Auto anhielt, und stattdessen macht er sich eifrig daran, den Sitzgurt aufzubringen.
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptyTue May 05, 2015 2:03 pm

Dass Jack nun endlich die Klappe hielt ließ Nate zufrieden aufseufzen, ließ seinen Ausdruck beinahe freundlich scheinen. Wenigstens eine Sache, die heute so lief, wie sie sollte. Nein, er mochte Radio nicht besonders, war es aus seiner Sicht doch eigentlich nur scheppernder Lärm, aber es war alle Mal besser als das Gequassel des anderen und auch die akkustische Wand zwischen ihnen war sehr angenehm. Doch er ahnte bereits, dass dieser Frieden nicht lange anhalten würde, hatte er Jack Lowe doch als äußerst schnell gelangweilt in Erinnerung - und so sollte es auch kaum eine Stunde später kommen. Erst das Geraschel, dann leises Summen und wieder nervtötendes Gerede. Entnervt warf er einen Blick zu dem anderen, würgte ihn mehrmals harsch ab und drehte das Radio etwas lauter, bis Lowe es endlich auf gab. - Und dafür Hemmungslos mitzusingen begann. Ein aufgebrachtes Schnalzen Seitens Nate, doch er biss sich auf die Zunge. Lärm ließ sich ausblenden, wenn man nicht darauf ein ging - und genau das war Lowe: Lärm.
Wenngleich sich die verbliebene Fahrtzeit in tödliche Länge zog, war Nate nicht viel begeisterter, als sie schließlich das Tor zum Gelände der FBI-Zweigstelle passierten, der Wagen wenig später zum Stehen kam. Gewohnheitsmäßig klappte er den Spiegel herunter und sortierte seine Haare, ehe er aus stieg und sich seinen Anzug glatt strich, den Wagen umrundete und mehr oder weniger ungeduldig darauf wartete, dass der Dieb endlich ausstieg.
Ohne Umwege schlug er den Weg in Richtung des Konferenzraumes ein, in dem sie schließlich auf Coleman warten würden, um alles weitere abzuklären und sich um den Rest der Unterlagen und Vorkehrungen zu kümmern. Lowe zog er dabei unsaft mit sich, konnte es kaum erwarten diesen los zu werden. "Setzen Sie sich." Lautete schließlich die kurze Anweisung mit einem Nicken zu einem der Stühle.
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptyTue May 05, 2015 10:01 pm

Jack Lowe hätte zwar auch gerne weiter die Autofahrt genossen, konnte es aber auch kaum erwarten aus dem Auto heraus zu kommen. Irgendwie schaffte er es umständlich, seinen Gurt loszumachen, und stapfte dann aus dem Wagen wo er Nate nachahmte und sich mit zusammen gebundenen Händen durch die Haare strich. Dabei wurden die nur noch mehr zerzaust und vom Wind erfasst, und der Dieb grinste siegessicher in Richtung des Reviers.
"Na dann, Agent Walker! Auf an die Arbeit. Wen treffen wir denn hier?" er folgte gehorsam, sah sich eifrig um, und reckte den Hals in alle Richtungen um auch von jeder Ecke einen Blick zu erhaschen. Er setzte sich zwar, als Nate ihn dazu aufforderte, saß aber kaum still. Andauernd bewegte er die Beine, oder machte sich daran sich gleich wieder auf zu richten. "Gibt es hier auch weibliche Agenten?", fragte er in die Stille während dem Warten, erwartete aber nicht so recht eine Antwort. "Wo wir schon dabei sind - gibt es mittlerweile eine Mrs. Walker, oder sind sie immernoch mit ihrer Arbeit verheiratet?"
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptyTue May 05, 2015 10:26 pm

Mit Mühe riss er sich zusammen, fuhr Lowe nur in Gedanken an, dass er seinen vorlauten Mund halten sollte und verdammt noch Mal seine Haare in den Griff kriegen sollte. Die Seltsamen Blicke der anderen Beamten konnte er sich immerhin sehr gut sparen. Die Antwort fiel also mit einem geknurrten "Coleman" erwartungsgemäß kurz aus.
Im Konferenzraum angelangt fuhr seine Hand schließlich nach kaum fünf Minuten auf den Tisch nieder, zusammen mit einem entnervten "Verdammt noch mal - zappel nicht rum wie sonst was!" und einem dazu passenden gereizten Blick. Doch mit einem missbilligenden Kopfschütteln und einem resignierten Seufzen richtete er sich bald wieder auf, verschränkte die Arme und ging hinüber zum Fenster, schien es mit Blicken durchbohren zu wollen. Die Fragen des anderen ignorierte er dabei gänzlich, sah nur zwischendurch auf die Uhr, bis er das Klacken der Türklinke hörte und sich um wandte.

Coleman trat begleitet von einem der Techniker und mit einem selbstzufriedenen Lächeln auf den Lippen ein, das gleichermaßen Lowe wie Nate galt.  
"Die Papiere?"
Nate reichte sie seinem Vorgesetzten Wortlos, musterte den Techniker einen Moment. Hier wurde wohl wirklich keine Zeit verschwendet, um Lowe ins Boot zu holen - und auch wenn er es fast nicht für möglich gehalten hatte machte das seinen Tag noch einmal eine Ecke mieser - aber wenigstens hatte er damit dann wohl den heutigen Tiefpunkt erreicht.
Er war schon dabei den Raum zu verlassen, als Coleman ihm den kurzen Wink gab zu bleiben und mit einem unterdrückten Augenrollen kam er der Aufforderung nach, lehnte sich gegen den Türrahmen, machte kein Geheimnis daraus, dass er absolut kein Interesse hatte länger hier zu bleiben, als unbedingt nötig.
Coleman indes wies den Techniker an alles vorzubereiten und wandte sich dann an Jack Lowe.
"Wie Sie den Papieren, die sie unterschrieben haben entnehmen können, sind sie nicht auf freiem Fuß sondern als Berater des FBI mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit eingestellt."
Hob er an, griff in die Tasche, die der Techniker mitgebracht hatte.
"Das heißt Sie werden eine elektronische Fußfessel tragen und werden ein festes Parameter haben, in dem Sie sich bewegen dürfen. Das wird dieses Gebäude sein, ihre Unterkunft und ein zweihundert Meter Radius um den für sie zuständigen Agenten. Bewegen Sie sich außerhalb dieser Vorgaben wird dieses Büro sofort alarmiert. Bewegen Sie sich ohne rechtfertigung außerhalb des Paramters hat das eine sofortige Aufhebung der Vereinbarung zwischen Ihnen und diesem Büro zur Folge. - Haben Sie das alles verstanden?"
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptyTue May 05, 2015 10:38 pm

Jack sah auf, als die Männer den Raum betraten. Obwohl ein Lächeln sich noch immer um seine Lippen zog, waren seine Augen wachsam. Er war hier wie ein Lamm inmitten eines Rudels voller Wölfe - auch wenn er selbst nicht so Lamm war, wie die Situation ihn denken ließ. Als der Polizei chief also eintrat, stand Jack auf und verbeugte sich spöttisch, setzte sich dann mit einem "Coleman, nehme ich an?", wieder hin, und beobachtete mit freundlich verschränkten Armen wie die Papiere herum gereicht wurden.
Coleman begann unverzüglich damit, ihm seine Verantwortungen erneut vorzuführen, und Jack rollte mit den Augen. Er blieb still, konnte er sich doch denken wohin das ganze verließ. Wäre ja auch zu schön gewesen nur mit Handschellen gefesselt zu bleiben - denen hätte er ja ganz einfach entfliehen können.
Mit so einem neu-modischen Band Schnick Schnack war das schon etwas anders. Er würde es höchst wahrscheinlich bei guter Gelegenheit trotzdem versuchen.
"Ja, ja, verstanden.", murmelte Lowe gelangweilt, und wedelte mit beiden Händen (gezwungenermaßen) ab. "Und wo soll diese Unterkunft sein? Wer begleitet mich? Ich hätte gegen eine Polizistin nichts aus zu setzen...Schon lange her dass ich irgend etwas weibliches gesehen habe."
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PostSubject: Re: Pt I    Pt I            EmptyTue May 05, 2015 11:42 pm

Nate hatte den Ausführungen seines Vorgesetzten nur mit halben Ohr gelauscht, beobachtete sodann, wie Coleman zufrieden nickte, als Lowe sein Einverständnis kund gab und dem Techniker mit einem Wink bedeutete, die Fußfessel einzustellen und an Lowe zu befestigen. Er war gerade dabei sich zu fragen, was er überhaupt noch hier zu suchen hatte, als Coleman mit unerschütterlicher Selbstverständlichkeit die Fragen des Diebes beantwortete.
"Nein, nein - Für sie wird Special Agent Walker zuständig sein, immerhin ist es sein Fall, der ihrer Mitarbeit bedarf."
Der Satz war ein offener, saftiger Schlag mitten in Nates Gesicht und entsprechend sah dieser auch auch. Sprachlos stand er da, sah seinen Vorgesetzten fassungslos an und doch wusste er, dass er gar nicht auf eine Bemerkung zu warten brauchte, die das eben gesagte zu einem Scherz machen würde.
"Wie bitte?"
War dann das einzige, was er vermochte zu sagen, erhielt lediglich einen Blick zur Antwort, der zu sagen schien 'jetzt schauen Sie nicht so überrascht'.
"Er wird es auch sein, der Sie zu ihrer Unterkunft bringen wird."
Und Coleman würgte Nate ab, noch bevor dieser protestieren konnte.
Der Techniker hatte in der Zwischenzeit seine Arbeit getan, forderte Lowe nunmehr dazu auf sich einen Fuß auszusuchen und wenig später saß das schwarze Stück Plastik.
"Mr. Walker, ich denke sie können die Handschellen jetzt entfernen."
Es war keine bloße Anregung, es war eine klare Aufforderung - der Nate dann auch mit zunehmend finsterer Mine nach kam.
"Und wo befindet sich diese Unterkunft, zu der ich Lowe bringen soll?"
Erkundigte er sich, nachdem er die Handschellen gelöst und mit den Schlüsseln auf den Tisch gelegt hatte.
"Das werden Sie sich überlegen müssen."
Nate schüttelte nurnoch den Kopf, fuhr sich durch die Haare und musste sich merklich beherrschen einen sachlichen Tonfall zu wahren.
"Und was für ein Budget steht zur Verfügung?"
"Einhundert Dollar im Monat. - Und bis auf Weiteres müssen Sie Mr. Lowe rund um die Uhr im Blick haben."
"Wie bitte?"
Nate traute seinen Ohren kaum, verspürte das dringende Bedürfnis sich zu kneifen, kam ihm das doch eher wie ein Alptraum vor. Er bekam allerdings keine Antwort und auch um weitere Erklärungen einzufordern blieb keine Zeit, öffnete sich doch in diesem Moment die Tür. "Sir, Sie werden dringend gebraucht." War die Stimme der Sekretärin zu hören und mit einem Nicken war Coleman schließlich aus der Tür, gab lediglich dem Techniker die Anweisung den Rest fertig zu machen.
Zehn Minuten später also hatte Nate den Code um Jacks GPS signal zu verfolgen und ein Programm für allerlei weitere Kleinigkeiten, die er ohnehin nicht brauchen würde. Er gedachte nicht den Dieb auch nur eine Sekunde von der Leine zu lassen.
Mit einem kurzen Abschied entschwand der Techniker also so schnell er konnte und nach dem leisen Klacken der Tür waren Agent und Dieb allein im Raum.
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