Das Licht im Dunkel
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Das Licht im Dunkel

Ein RPG in kleiner Runde, welches sich noch im Aufbau befindet. - Das Rpg wird in Plots gespielt.
 
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Nelly

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PostSubject: at the parents' house   at the parents' house EmptyFri Jul 30, 2010 9:06 pm

Das Geräusch der Reifen auf dem Asphalt drang nicht hin das innere des Wagens, es war ausgesperrt, wie jegliches andere Geräusch, das von außen herein dringen könnte. Das Schnurren des Motors war das einzige, was zu hören war. Die weiße Raubkatze rollte in die Straße, die ihr Ziel war. Schaute man aus den getönten Scheiben, hätte man das gefühl haben können zu schweben. Man hätte tatsächlich ein Gefühl von Freiheit verspüren können, wäre der Raum in dem Zweizitzer in dem Candle und Leo saßen nicht begrenzt wäre.
Er fuhr sich gut, der Hispano suiza, den er gleich aus München hatte einfliegen lassen. Er war auch bequem. Er sah schön aus. Ein weiteres Mal lies er seinen Blick über die luxusiöse innenausstattung schweifen. Er fuhr ihn heute zum ersten Mal - um genau zu sein hatte er sich die erste viertelstunde daran gewöhnen müssen und mit einem kurzen Seitenblick fragte er sich, ob Candle diese Viertelstunde gut überstanden hatte. Sicherlich hatte sie das. Was auch sonst? Wie konnte man sich nicht wohl fühlen hinter Kugelsicherem Glas, einer Geschwindigkeit, bei der Flugzeuge abhoben und der Gewissheit, dass niemand einem zu nahe kommen würde? Vollkommen grundlos lies er den Motor schnurren - nichteinmal um das Geräusch zu hören.
Er wusste, das all die Gedanken um das verschwenderische Spielzeug in dem er saß reine Ablenkung waren. - Es interessierte ihn doch nicht, wie viel PS dieses Monstrum hatte. Es interessierte ihn nichteinmal, dass er damit garantiert jeden abhängen konnte. Nein, der dachte über diese dinge nach, um sich von seiner Erscheinung abzulenken, um sich von dem Abzulenken, was vor ihnen war. Man sah es ihm nicht an, aber diese Situation war auch für ihn etwas... eigenartiges. Etwas, was nicht oft vor kam, etwas, was ihn beunruhigte. Einen Moment lies er das Steuer los, angelte den silbernen Ring aus dem handschuhfach und schob ihn sich nach einem kruzen Moment des Betrachtens über den Finger. Noch während er die Hand wieder an das Lenkrad legte wandte er sich an Candle. "Hast du ihn?" Gemeint war der Ring. In leos Wortschatz war dieses silberne objekt immer nur "ihn" oder "er" gewesen. niemals "ein Ring" - geschweige denn "der Ring". Den Vortag hatten sie weitestgehend in der Stadt verbracht. Er hatte versucht so viel über ihre Eltern zu erfahren wie möglich - viel ungewöhnliches, oder gar neues, war ihm dabei nicht untergekommen. Eigentlich gar nichts. Sie waren klassisch. Klassische reiche Menschen die am Eifnachsten mit dem zu beeindrucken waren, was sie kannte. Höflichkeit und Geld. Gedanklich schüttelte er den Kopf, fragte sich einen moment rückblickend ob er nicht zu konsequent war, als er Candle - er sollte sich daran gewöhnen sie Mary zu nennen - nachdem sie passende kleidungsstücke gefunden hatten einfach den Ring in die Hand gedrückt hatte. Er hatte es als nebensächliche Geste getan, während der anerkannte Schneider sich um sie gekümmert hatte, war er für eine halbe Stunde verschwunden, hatte den nächsten Juwelierladen aufgesucht und den Ring gekauft. Ebenso wie den schlichteren, den er selbst trug. Er fragte sich, ob er Mary hätte mitnehmen sollen. Nein. Vermutlich nicht. es hätte einen falschen Eindruck erweckt.
Sein Blick fiel durch die Frontscheibe auf die Straße, die sich ihnen eröffnet hatte. Das Navigationssystem meinte es wären nurnoch ein paar Meter, bis sie da sein würden. Ein Seitenblick aus den getönten Fenstern. Das Laub lag schon nicht mehr auf der Straße - es wurde wohl jeden Tag fortgekehrt. Der Rasen jedes Vorgartens war tadellos gepflegt, an den Büschen wuchs kein Ästchen in die falsche Richtung und jedes einzelne Auto verriet, dass sie sich im Villenviertel befanden. Ausnahmslos große Wagen - teils eher auf die Familie ausgelegt, teilweise sportliche Coupés - je nachdem. Jedes einzelne Tadellos gepflegt - kein Kratzer, kein Dreck - nichts war auf ihnen. Mit einem knappen Stirnrunzeln registrierte er diese dinge binnen weniger Sekunden. Bekannte Dinge, in die er sich immer wieder einfügte und er musste zu geben, dass diese Umgebung - inklusive des Hauses, vor dem sie im Begriff waren zu halten - es ihm erleichterte so zu sein, wie man sich ihn vorstellte. Noch einmal gab er ein wenig Gas um dynamisch auf den Parkstreifen zu fahren - nicht zu schnell, nicht unbesonnen, aber dynamisch.
"Ich mach dir die Tür auf." Meinte er, während er den Schlüssel zog, noch einmal an dem Ring drehte und einen Blick auf seine Haare warf. - War er nervös? - Vielleicht, ein wenig. Doch während er die Augen seines Spiegelbildes betrachtete verschwand jeglicher zögern, jeglicher Zuadern und der letzte Rest von unsicherheit. Man konnte zusehen, wie er sich zeichnete, wie sich ein höfliches und zugleich ernergievolles Lächeln auf seine Lippen legte, durchaus mit unverkennbarem Egoismus und einer gehörigen Portion an Selbstverliebtheit. Ganz so, wie man es erwarten würde und zugleich lag auf seinem Gesicht, auf seinen Zügen etwas, was ihn gleichermaßen zu einem perfekten Schwiegersohn machen würde - wenn er wollte.
Sie brauchten jemanden, der sie beruhigte, der ihnen versichern konnte auf ihre Tochter acht zu geben, dafür zu sorgen, dass sie sich benahm und so war, wie sie sie gerne hätten. Der seinerseits genug zu bieten hatte, aber trotzdem nicht allzu verliebt erschien. nicht verliebt in einen Menschen, sondern so verliebt, wie man es als materiell gebundener Mensch zu sein pflegte. Wie die Menschen hier es zu ihren Autos waren, ihren Büschen, ihrem Rasen und ihrer Straße. ihren häusern und Möbeln, vor allem aber ihren Schmuckstücken. Er hätte wetten können, das mindestens die Hälfte der hier wohnenden Männer mehr in den Ehering ihrer Frau verliebt waren, als in den Menschen, der ihn trug - umgekehrt dürfte die Hälfte aller Frauen mehr dem Ansehen und denen sich ihnen eröffnenden Freizeitaktivitäten aktivitäten zugetan sein und garanteirt verliebter in ihren Tennislehrer sein, als in ihren Ehemann, der ihnen all das ermöglichte.
"Lass dir Zeit mit dem Aussteigen. - Blos keine Hektik."
Letzteres sagte er mit einem fast süffisanten lächeln, bevor der vorige Ausdruck in Perfektion zurückkehrte und er schließlichlich seine Tür öffnete, ausstieg und sich als erstes versicherte, dass sein Anzug richtig saß. Gekonnt strich er das Jackett glatt, nutzte es die Schlüssel einzustecken, um auch das hemd gerade zu rücken. Wie es die Männer hier taten, wenn sie im Begriff waren der Einladung eines anderen Menschen hier zu folgen. Aufrecht und mit einem gleichsam zügigen, wie gelassenen Schritt umging er den Wagen und öffnete die Tür. Lächelte Mary kurz an.
"Denkst du deine eltern sehen aus dem Fenster?" Fregte er beiläufig, fast etwas amüsiert. Seine Beunruhigung war verflogen, seine Nervosität war Selbstsicherheit gewichen und seine Skepsis hatte sich in ein umso standfesteres Selbstbewusstsein verwandelt.
"Ich helf dir raus - sonst denken sie noch, du würdest dich dumm anstellen."
Es war durchaus mit einer Spur ironie gesprochen, während er ihr seine Hand reichte, sich hoch zog, kurz musterte.
"Geh schonmal vor. - Auf der Motorhaube ist ein Punkt."
Auch dieser Satz war mit einem vielsagenden Blick und eindeutig nicht zu wenig selbstironie gesprochen. Nein, er würde gleich damit aufhören, er würde die ironie sein lassen - zumindest mit der so deutlichen. Aber jetzt, wo sie noch niemand hören konnte, zählte doch nur, dass sie redeten.
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PostSubject: Re: at the parents' house   at the parents' house EmptyFri Jul 30, 2010 10:15 pm

Eigentlich hätte sie sich unwohl fühlen müssen, auf dem weichen und noblen Sitz in leos Auto - wohlbemerkt eines, das alles andere als billig aussah, und zudem schon wieder wie ein nagelneuer wagen erschien, den sie bisher nicht zu gesicht bekommen hatte.
Sie hätte sich unwohl fühlen müssen, neben ihm, dem Mörder, eingeengt und im Grunde gefangen in dieser Welt, mit der sie nicht zutun haben wollte. Damals.
Sie hätte sich so fühlen müssen, wie es doch eigentlich auch zutraf: Ausgenutzt, und nicht mehr, und sie wusste doch, dass leo sie wegwerfen würde, würde er sie nicht mehr brauchen.
ASber er brauchte sie im Moment. Er brauchte sie genug, um ihren eltern vorzugaukeln er wäre ihr verlobter. Er brauchte sie genug, dass er Ringe gekauft hatte, ein Auto, und Kleider.
Und letztendlich füphlte sie sich alles andere als unwohl.
Ihr Blick schweifte entweder aus dem Fenster oder zu Leo, oder letztendlich zu ihrer Hand in der sie den ersten Teil der Fahrt fest den Ring umklammert hatte, wie einen Schatz, der in ihrem Falle nicht die Liebe symbolisierte, sondern einfach die Tatsache, dass sie für ihn nützlich war. Es siollte kein Grund sein, sich darüber zu freuen, aber sie tat es doch. Auf irgendeine weise fühlte sie sich in diesem viel zu teuren Auto zu hause, während sie die straßen hinab jagten und die Bilder des hektischen New Yorks an ihnen vorbeiströmten wie das Wasser in einem reißenfen Fluss.
Der zierliche Ring in ihrer Hand hatte sich längst an ihre Termperatur angepasst. Schmiegte sich regelrecht in die nervös zitternde Innenfläche ihrer Hand. Sie trommelte mit den Fingern leise auf die Leiste unter dem Fenster, strich sich ab und an mit jener noch freien Hand die roten Locken aus dem Gesicht und wurde es nicht müde, sich selbs tund Leo zu betrachten. Die ganze Sache erschien ihr lächerlich einfach. wie ein kinderspiel.
Bei leos frage schwenkte sie den kleinen Ring kurz neben ihrem Gesicht hin und her, verzog die Lippen zu einem schiefen Lächeln, und schob sich den Ring mit einem kurzen "Ja, hier" über den Ringfinger, nur um ihn kurz darauf ins Licht zu halten und über diese Ironie einen kurzen Momwent zu lachen.
Sie hatte nicht erwartet sich JEMALS einen verlobungsring über den Finger stecken zu können, und jetzt tat sie es ausgerechnet in einer derartigeren Situation, mit dem unmöglichsten menschen der ganzen Stadt neben ihr, und mit einer Geschichte im Hintergrund, die mit der vordergründigkeit ihres besuches nun wirklich gar nichts mehr zu tun hatte.
Ihre Finger trommelten den rhythmus eines liedes. Locker. Verspielt. Sie verspürte kaum nervosität, mehr schon freudige Aufregung vor einem erstklassigen Theaterspiel, und ihre Eltern würden das Publikum sein, dem sie glaubwürdig vorspielen würden.
Letztendlich riss es sie recht abrupt aus den Gedanken als das auto hielt und sie seit so langer zeit einen Blick auf jenes sauber gestriegelte Viertel warf. In ihrem Hals schnürte sich etwas augenblicklich zusammen, dass sich löste als sie Leos Gesicht musterte und seinem Kommentar mit einem Nicken beipflichtete.
Sie hätte beinahe laut aufgelacht, als er ihre Tür dann öffnete, lachte stattdessen leise und ließ sich mit einem breiten Lächeln aufhelfen. Die Ironie fand sie fast schon komishc, die ungewohnte und eigentlich wirklich übertriebene situation fast schon lachhaft, und auf irgendeine weise empfand sie es als das perfekte ende für die beziehung mit ihren eltern. mit Leo.
Leo war hierfür das perfekte Werkzeug und Mary ihrerseits war bemüht ihren eigenen vorteil aus der sache zu sehen,m auch wenn ihr bewusst war, dass sie nach diesem auftritt von Leo nicht mehr wegkommen würde. Gar nicht mehr. Nicht, solange er sie noch brauchte. Ihr Lächeln hielt stand, auch als sie die tür hinter sich geschlossen hatte. Sie blieb trotz seiner worte eine weile stehen, musterte ihn ausführlich, und nach einiger überlegung, in der sie festfgestellt hatte, dass ihre eltern tatsächlich aus dem fenster sehen konnten, trat sie kurzentschlossen auf ihn zu, rückte seinen kragen mit einem fast schon fröhlichen lächeln zurück.
"Kein Grund nervös zu sein. Du siehst toll aus."
Sie brauchte nicht einmal annehmen, dass ihre eltern etwas hören würden. sie sagte es, weil sie es sagen wollte, und weil sie das gefühl hatte, die theorie, dass das ganze auch für Leo nicht grade einfach sein konnte.
so zufriedengestellt mit Leos anzug wandte sie sich auch brav um, um sich der tür des hauses zu nähernm, dass damals noch ihr zu hause gewesen war. Ob ihr zimmer wohl noch immer dem ähnelte, dass sie damals verlassen hatte?
Hatten sie es sehr verändert? vielleicht für eine andere nutzung umgestaltet? Standen die widerlichen duftkerzen noch immer auf dem penibel polierten Wohnzimmertisch? Trug ihre mutter immernoch graue röcke zu geblümten blusen?
Das Lächeln schaffte es sogar, noch ironisch zu werden. An den stufen zur tür wartete sie auf Leo.
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PostSubject: Re: at the parents' house   at the parents' house EmptyMon Aug 02, 2010 10:18 am

"Wenn es blos darum ginge..." murmelte er gleich als Antwort auf ihre Aussage, lies sich widerspruchslos, ja eigentlich mit einem kurzen Lächeln, einem kaum wahrnehmbaren Nicken von Candle Bearbeiten und dachte in diesem Moment doch über etwas ganz anderes nach. Er sollte sich weder schämen, noch ein schlechtes Gewissen haben - aber es war dennoch der Fall. Während er auf ihre Schritte lauschte schob er den Gedanken beiseite, bevor er sich erneut in seinem kopf einnisten würde. Sie würde es verstehen, sie hatte so viel anderes verstanden, so viel anderes in kauf genommen und so viel ertragen. Sie wusste wofür, selbst als er es noch nicht zu schätzen wusste - und jetzt sollte er sich Gedanken darum machen, was sie, die sie doch genau die gleichen ziele - das Ziel - verfolgt hatte, von ihm hielt, wo er genau die gleichen Ziele durch setzte? Gedanklich schüttelte er den Kopf. Nein er mochte sie anders, vielleicht auch etwas rücksichtsloser durchsetzen, aber er hatte keine Wahl. Mit diesem Gedanken - mit der er hoffte das unliebsame Theme endlich abgehakt zu haben - zückte er ein Taschentuch, fuhr leicht über die Motorhaube. Ein Mal, zwei Mal, drei Mal. Er begutachtete die makellose Fläche, sah sich schließlich noch einmal skeptisch um, ob das Auto hier auch wirklich unversehrt bleiben würde. es interessierte ihn an und für sich weniger, was mit der Nobel-Blechkiste passierte, aber der Leo, den er gerade spielte, musste diese Frage beschöftigen. Der Leonas Manson, der Inhaber einer Reihe von Bars und Discotheken war und nicht zu vergessen dem Highsociety-Club am East-End, der zusätzlich einige Wohnimmobilien erster Klasse besaß.
Nachdem er schließlich tatsächlich den Anschein erweckte sich von seinem Auto losreißen zu können, steckte er auch das taschentuch beiseite und begab sich angemessenen Schrittes zu Candle - Mary. Auf ihrer Höhe angelangt musterte er sie noch einmal, lächelte dann knapp. "Wollen wir?" Es war eine rein rhetorische Frage und ohne auf eine Antwort zu warten betätigte er die Klingel, hörte wie sie im inneren des Hauses ertönte.
Er stand inzwischen wieder ruhig, hatte es tatsächlich geschafft, die unliebsamen Gedanken zu verbannen und sich auf das zu konzentrieren, was vor ihm lag.
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PostSubject: Re: at the parents' house   at the parents' house EmptyMon Aug 02, 2010 11:39 am

Candle betrachtete die zeit in der sie wartete über den Boden, den sauberen, hellgrauen pflasterstein der im sonnenlicht shcoin seit jahrzehnten beinahe silbern glänzte wie das schütterne Haar eines alten Menschens. Die rillen zwischen den einzelnen steinen waren klar und deutlich, und so fein von jedem schmutz befreit, dass es schon künstlich wirkte. Ab und an flog ein buntes Blatt von den nahestehenden Bäumen über den Platz, auf dem Leo sein neues Auto geparkt hatte. Es passte nicht ins Bild, dieses Blatt, und gerade deswegen entlockte es Candle ein Lächeln.-
Sie hätte es mitgenomen, wusste doch, dass sie es im Grunde selbst nicht brauchen konnte.
Der Herbst rüttelte mit seinem kalten wind unaufhörlich an den bäumen, aber man hätte nicht sagen können, dass es ein schlechter tag war. Für den herbst war es sogar ein ausgesprochen Guter.
Erst als Leo wieder auf sie zukam sah sie erneut auf, strich sich in einer gewohnten Geste das Gaar aus der Stirn und musterte die Eingangstür vor ihnen. Aus hellem, stabilen Holz war sie, mit eingelassenen Fenstern auf Kopfhöhe und darunter ganz unnötigerweuise ein spion, der seinen zweck nicht erfüllte, und trotzdem genutzt wurde. Sie fragte sich unwillkürlich, ob dem immernoch so war.
Das Geräusch der Klingel weckte mittlerweile so viele unschöne erinnerungen, dass sie es am ende lieber überhört hätte. Die erinnerungen waren grau, und nicht von sonderlich viel Liebe zu dieser vergangenheit begleitet.
Verwandte und bekannte waren durch diese tür, mit diesem klingeln ein und aus gegangen, hatten sich mit einem kalten häöndedruck und einem immer abschätzigen Blick verabschiedet, und keiner hatte sich je freundlicher aufgeführt, als es notwendig gewesen war. Hinter dem Fenster erschien der schatten eines kopfes. Dann wurde die tür geäffnet. so langsam undmisstrauisch, dass die tür ganz leise knarrte, und man das gefühl hatte sich in einem schlechten film zu befinden. Candle setzte ein Lächeln auf.
Ihr Vater sah noch genauso aus wie vor sechs jahren.
Die dunkelbraunen koteletten waren ein wenig ausgebleicht, die runden brillengläser saßen immernoch über der immer etwas roten nase, der geschmacklose Bart stand ihm weniger denn je. Aber er war es, ihr vater.
Das Hemd hatte er sich in die Hose gesteckt, penibel und fein, ganz makellos, die Krawatte, die er immer trug, war stillos gepunktet und ebenso ordentlich gerichtet wie der rest seiner kleidung, die schuhe auf hochglanz poliert.
Candle schwieg. Sie wusste ja, wqie es ablaufen würde, denn dieses mal waren sie die fernen verwandten, die graue erinnerungen mit sich bringen sollten. Ihr Vater musterte Leo mit ausgesprochenem misstrauen, ganz ohne dieses zu verbergen, und gleichzeitig verzogen sich die Lippen zu einem Lächeln, dass überaus künstlich wirkte. Streckte Leo die Hand hin.
"Olten", stellte er sich mit dem Nachnamen vor und machte keine anstalten den vornamen zu nennen. Erst als die Begrüßung mit Leo abgeschlossen schien wandte ihr vater sich ihr zu, streckte ihr die hand zu wie eine rfremden, nur ohne die höfliche vorstellung. sie wussten ja beide, wer sie waren.
"Mary", grüßte er grimmig, und sie gab sich größte Mühe ihr freundliches Lächeln zu wahren. Etwas erwidern musste sie gar nicht. sie wussten ja beide, wie es ablief. Mr. Olten bat sie beide mit einer starren Geste ins innere des Hauses, und zuerst durften beide einen flur betreten der mit einem schrecklichen olivgrünen teppich ausgelegt war, und der von bilddern geschmückt war, die weder klasse noch geschmack verrieten. Aus dem Wohnzimmer klang ihnen ebenso geschmacklose Oldiemusik entgegen, aus einem plattenspieler auf den ihre Mutter immer furchtbar stolz gewesen war. Das wohnzimmer war unnötig groß und leer. hatte nur zwei sofas und einen kaffeetisch, auf dem eine orchidee stand, die den Blick auf das gegenüber fast schon verinderte. Die geblümten Vorhänge waren gegen das Licht halb zugezogen, die alte deckenleuchte brannte, und die sofas hatten noch den selben blass-grün-roten überzug wie vor jsahren, der geblümt war wie die blusen ihrer mutter.
Ihr Vater rief beide auf, sich zu setzen. natürlich zusammen azuf ein sofa. Mutter und vater würden auf dem anderen sitzernm, und es würde sein, wie ein verhör.
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PostSubject: Re: at the parents' house   at the parents' house EmptyMon Aug 02, 2010 12:37 pm

Er versuchte nicht sich vorzustellen, was Candle - was Mary - dachte, während die darauf warteten, dass die tür sich öffnete. Versuchte sich nicht auszumalen, was die Person auf der anderen Seite denken mochte - wären die Gedanken dabei recht einfach zu erraten. Er konnte es sich nicht leisten sich selbst abzulenken, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als alles richtig wahr zu nehmen, so wie er es wahrnehmen sollte - wahrnehmen musste, um sich angemessen zu verhalten. Es waren kleine Tricks, die er sich über die zeit angeeignet hatte. Kleine Dinge, die er früher oder später bemerkte, die ihm schon immer geholfen hatten seinen Kopf nicht zu verlieren - manchmal im wahrsten Sinne des Wortes.
Mit einem wachen Blick musterte er also die Tür vor sich, wenig später die Person, die hinter den Scheiben erschien, schließlich die Tür auf zog. Es kam ihm schleichend vor, aber er hatte Zeit. Sie beide hatten Zeit, sie alle hatten zeit. Es gab keinen Grund sich darüber aufzuregen, warum es so lange dauerte, keinen Grund hektik zu verbreiten. Die Person unterzog er einer kurzen Musterung, ein blick genügte ihm vorerst, die betonung des anderen reichte und was er sagte erst recht. Die Musterung des anderen nahm Leo hin, überging den Blick - er kannte ihn. Er kannte ihn von anderso, von überall. Es war der blick mit dem Menschen einander musterten, wenn sie sich nicht kannten. Es war der Blick, der nur natürlich war.
Die ausgestreckte Hand des anderen Ergriff er, drückte einmal fest und bestimmt zu - fast geschäftlich - während er die üblichen Worte aneinander reihte. "Angenehm. - Leonas Manson." Einen kurzen Moment sah er dem anderen in die Augen - noch während dieser kurzen Begrüßung hatte er ein Gefühl im Magen, dass ihm sagte dieser Mensch sei von der Sorte, die die Persönlichkeit anderer gerne verletzte, indem er in - natürlich äußerst höflicher Weise - ungehobelt wurde. Der blick sagte nichts bestimmtes, war lediglich auf sein Gegenüber gerichtet, konnte alles und nichts heißen, war in jedem Fall nicht frostig, ebensowenig wie sein lächeln es war. Fast im Gegenteil mochte man meinen.
Die Begrüßung von vater und tochter dagegen überging er nahezu vollständig, nicht zuletzt um nicht doch eine Miene zu verziehen. Sein Blick wanderte Mal mehr, Mal weniger aus den Augenwinkeln heraus die Wände entlang, nachdem sie herein gebeten worden waren. Der erste gedanke den er fasste war ein beinahe höhnischer, was er gedanklich festhielt war blos zwei Worte: Steif und Geschmacklos. Nun denn, mit diesen Menschen musste er sich wohl auseinander setzen, zumindest die nächte Zeit und sollte auch Mrs. Olten diese... Art an den Tag legen, würde diese zeit womöglich unangenehm kurz - oder unangenehm lang ausfallen. Die Musik verriet vielleicht etwas mehr Stil, als die Bilder an den Wänden, vermittelte sie doch nicht das Gefühl von Nähe und Wärme, dass er sonst von dieser Art von Musik kannte. Es hörte sich fast scheppernd an und als sie schließlich das Wohnzimmer - das seinem Namen in keiner Weise gerecht wurde - betraten fragte er sich schon fast, ob das alles nur zu dem Zweck war, sie beide - oder auch nur ihn - zur Weißglut zu treiben, doer anders aus der Reserve zu locken. Er wusste, dass es vermutlich ein Vorschneller Gedanke war, aber wie dem auch sei, er würde zumindest am Rande darauf achten.
Der Weisung Mr. Oltens folgend fasste er Candle - fasste er Mary - an der Schulter, schob sie geradezu auf das Sofa, an einem Platz der ihm gefiel, setzte sich in einer derart bestimmten Weise, dass Candle - dass Mary - selbst wenn sie wollte, nicht anderswo sitzen konnte. Es war schließlich in diesen Kreisen wie in grauer Vorzeit; in gesellschaft tat Frau, was Mann sagte - und sie selbst hatte schließlich gesagt, dass ihre Eltern sie eher als Schmuckstück für jemanden sahen, als auch nur daran zu denken, sie so sein zu lassen, wie so wollte.
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PostSubject: Re: at the parents' house   at the parents' house EmptyMon Aug 02, 2010 1:16 pm

Candle kam kaum umhin sich zunehmend gedanken darüber zu machen, wie sie wirkte. Es war eine lange Zeit her, aber im grunde wusste sie noch genau, wie der alltag dieser Familie aussah, und sie wusste, dass dieser Alltag sich nie ändern würde.
Es war eine eingespielte Tatsache, wie die Zeit in diesem Haushalt ablief. Sie lief langsam und sie lief immer genau. Eine falsch gestellte Uhr kam nicht vor. Pünktlichkeit war eine Tugend, die niemand anzweifeln durfte, und sie war absolut in diesem Haus. In jeder Hinsicht. Candle war nicht pünktlich, Candle hatte lang auf sich warten lassen. Hatte sechs Jahre warten lassen. Und der Blick ihrer Eltern war genau der, den sie von so vielen Lektionen in der Vergangenheit kannte. Enttäuscht und tadelnd, mit einem Blick dem man ansah, dass der betreffende Mensch sich einzig und allein um sich selbst sorgtze, nicht um den, den er tadelte.
Es waren Eltern, die ihre Kinder für ihr eigenes Wohl zu dem erzogen, was sie brauchen würden, und mit Kevion hatten sie erfolgt gehabt. Kevin war ein Feigling geworden. Doch selbst er wusste, dass das Puppenspiel seiner eltern nicht zu seinen Gunsten war. Er konnte lediglich nicht entfliehen, wie sie es damals getan hatte. Weil die enttäuschung der eltern ihn zurückhielt. weil er glänzen wollte, nützlich sein wollte, und es nie gewesen war.
Kevin schien seinerseits nicht im haus zu sein, und wenn er es war, so hatte er sich in seinem Zimmer eingeschlossen, in dem er sicherlich noch wohnte. Candle konnte sich nicht vorstellen, dass er je ausgezogen war, oder auch nur anstalten gemacht hatte mit irgendeiner Frau sesshaft zu werden. Die Frau, die Kevin ins Haus hätte bringen müssen, hätte perfekt sein müssen - und für einen Menschen wie Kevin wäre es nociht möglich, die perfekte Frau zu bringem. Weder hatte er schönheit noch Geld, und beides wäre notwendig, oder eine entschuldigung für das fehlen des anderen, um eine Frau hohen Kalibers zu begeistern und in eine derartighe Familie einzubrngen. Und selbst,w enn er eine Frau gefunden hätte: Candel bezweifelte, dass er dieses Haus verlassen wollte, an dass er sich fieberhaft klammerte nur um seine eltern von sich zu überzeugen, die noch immer enttöuscht und ungläubig dem damals perfekten Mädchen nachtrauerten, dass sie verlassen hatte. Im stich gelassen hatte.
Kurz zuckte ein Schatten über die Züge des rothaarigen Mädchens - die eine junge Frau geworden war.
Ihre eltern mussten es nun einsehen - selbst wenn sie offensichtlich nur das schmuckstück für Leo spielte, in wahrheit sein werkzeug, dann würden sie zumindest verstehen, dass sie dieses perfekte Mädchen nicht wiederrbekommen würden.
Willig ließ sie sich neben Leo auf dem Sofa nieder, schlug fast schon provukant elegant die Beine üpbereinander und faltete die Hände im Schoß.
Die schwingende Musik im Raum machte sie wütend. Agressiv, und immer mehr ertappte sie sich dabei auf irgendetwas zu lauern.
Der Volkssänger im Radio berichtete von einer alten Liebe in den Bergen. Es war musik die von sehnsüchten berichtete, und die die Oltens nur hörten, weil sie zur tapete passte.
Mr. Olten ließ sich wie sie voraussgesehen hatte auf dem Platz leo gegenüber nieder. Der viel zu weiche Bezug des Sofas sackte in die Tiefe unter seinem gewicht, und gab ein widerliches Knarzen von sich, dass sich seit Jahren nicht verändert hatte, und fast schon wehleidig klang, Das sofa tat Candle Leid.
Er sagte nichts, faltete nur in ordentlicher Manier die Hände und betrachtete Leo aufmerksam während die Dtamduhr im hintergrund monoton die Sekunden preisgab, die immer weiter verstrichen, ohne dass sich in diesem Raum irgendetwas bewegte. Es ging lange so, die Musik wurde von dem Ticken der Uhr übertönt, udn die Zeit verstrich ohne das jemand auf Pünktlichkeit achtete - denn heute hatten sie Zeit. Zeit genug um die sekunden verstreiche zu lassen, nur um zu sehen wie dieses Paar reagierte, dass da auf dem Sofa saß. Candle gab sich agr keine Mühe ihre leichtr Nervosität zu verbergen. In einer solchen Situation wäre Nervosität für alle beteiligten nur normal. Und dann bettrat ihre Mutter den raum, strich sich mit einer Hand unsicher durch die mausgrauen Locken und strich ihre geblümte rosa Bluse zurecht, die sie über dem dunkelbraunen Rock trug. Der Rock reicht eüber die knie, wirkte, als hätte er den staub von jahrne in sich aufgesaugt.
"Mary!"
Immerhin war ihre Mutter bemüht, freude zu zeigen. Überschwänglich ergriff sie die hand ihrer tochter und tat so, als würde sie sich über das wiedersehen freuen. ihre Stimme und dass Lächeln waren überglücklich und vollkommen gekünstelt. Mary fand, dass ihre Hand sich ziemlich kalt anfühlte.
"Es freut mich dich zu sehen, Mutter.", gab sie zurück, leise nur. Sie konnte nicht anders als sich zu fühlen wie das kleine Mädchen, dass etwas falsches getan hatte, und den Tadel ihrer Eltern erwartete. Aber der Tadel kam nicht, denn sie war eine erwachsene Frau. Anabella Olten - die deutsche Großeltern hatte - begrüßte auch Leo mit einem überschwänglichen Lächeln und schien ganz begeistert zu sein, von seinem anblick. Candle war sich nicht ganz sicher ob dies nur schau war, oder eine tatsache. Leo sah gut aus, in dem Anzug den er trug, und das wusste auch sie.
Fast schon arrogant strich sie sich den weißen schal und da skleid glatt. sie spielten das perfekte paar. sie sahen ganz zweifellos aus, wie das perfekte Paar. Es tat gut, das zu denken. Sie waren beide schön und jung, und arrogant genug um vor den eltern zu bestehen, die nicht mehr wollten als zu hören wie Leo mit dingen prahlte, die sie selbst gerne hätten. Candle wusste, das ihr vater das auto gesehen hatte. Seine wangen waren rot vor neid und aufregung.
"Mutter, Vater, ich weiß, es kommt nach so langer Zeit plötzlich. Ich hoffe es stört euch nicht, dass wir uns so plötzlich gemeldet haben."
Sie ließ es klingen wie eine entschuldigung. für sie war es keine.
Anabella winkte ab, und sah aus wie eine alte frau aus den schlechten filmen der fünfziger.
"Nicht doch, Liebes. Ich war nur so überrascht, als du sagtest du wollest uns deinen...deinen..."
Der rosane Lippenstift und die lippen darunter kräuselten sich nervös. Mrs. Olten setzte sich neben ihren mann. einen guten abstand von einem halben meter zwischen ihnen.
"Mein verlobter, mutter.", sagte Candle und lächelte, und es klang so selbstverständlich wie es das für ein junges paar sein sollte, in der heutigen zeit. ein bisschen stolz. ganz natürlich.
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PostSubject: Re: at the parents' house   at the parents' house EmptyMon Aug 02, 2010 3:07 pm

Die Zeit zog sich wie Kaugummi, schlimmer noch - eher wie eine Zähe unendliche Masse, die einfach nicht reißen wollte, sich einfach immer und immer weiter dehnte, sich auf blähte und bald einen unfassbaren Raum mit ödem Nichts ausfüllte.
Er hatte den Raum noch eine Weile gemustert, die Tapete einen Momenta unter die Lupe genommen, dann die Pflanze auf dem Tisch. Es folgte schließlich das Sofa auf dem er saß, auf dem Candle - auf dem Mary - neben ihm saß. Mit einem Seitenblick, einem innerlichen Schmunzeln, nahm er ihre Haltung auf, lehnte sich selbst ein gutes Stück weiter zurück, ein Stück zu ihr hin. Sein Blick wanderte schließlich ein weiteres Mal zu ihrem Vater, zu dessen Gesicht, dem Ausdruck und nachdem er ein weiteres Mal die Blume auf dem Tisch gemustert hatte, wanderte sein Blick weiter. Erst in Richtung der Fensterbank, dann schließlich zur Scheibe, er konnte das Heck des Hispano Suiza erkennen, registrierte deutlicher, dass er über die Zeit gesehen am längeren Hebel sitzen würde. Er hatte das, was sie auch hatten - aber er hatte mehr davon. Innerlich amüsiert verzog er gedanklich die Lippen zu einem Lächeln. Dabei könnte er ihnen das Geld hinterher werfen. In etwa vier Monaten hatte er es ohnehin nicht mehr. Durfte er es nicht mehr haben. Nicht alles, nur ein wenig. er bräuchte es auch nicht mehr.
ein weiteres Mal zogen seine Gedanken ein Stück beiseite, ein weiteres Mal kehrten seine Gedanken zu den für ihn wichtigeren Themen. Themen, deren Zeit näher rückte, die wichtiger wurden. Im frühling würde für Naomi ein neuer lebensabschnitt beginnen. im Frühling sollte ihr Leben richtig werden, sollte sie nicht länger das verpassen, was schon ihre Mutter und er ihr Leben lang verpasst hatten. Dazu musste er es hinter sich bringen. Dieses theater, dieses... gerede. Alles was mit dem Geld zu tun hatte.
Vermutlich machte es die ganze Sache einfacher, aber es gefiel ihm nicht. Vermutlich ließen sich die Eltern abwimmeln, vermutlich würde man sie sogar davon überzeugen können, dass nur - und wirklich nur - Candle bei ihm gut aufgehoben war. Aber das brauchte er nicht. Er wollte es auch gar nicht. Vielleicht war es auch doch nicht möglich. - Es interessierte ihn letzten Endes doch nicht. Sie würden es einfach hinter sich bringen. Fertig.
Er war gerade dabei mit diesem Gedanken abzuschließen, als auch Candles - als auch Marys - Mutter eintrat. Mit einem kurzen Blick erfasste er das äußere, widmete sich mit einem Zweiten ihrem verhalten, der nervösen, unsicheren Geste und mit einem dritten, während er sich erhob, registrierte er den Bezug zum Rest, zu ihrem Mann und schließlich zu ihrer Tochter. Sie war genauso aufgesetzt wie ihr Mann - genauso aufgesetzt wie sie alle in diesem Raum und mit einem kurzen Schmunzeln fragte er sich, wie das ganze ausgehen würde, wenn sie alle die Fassade fallen lassen würden. "Mrs. Olten, es freut mich sie kennen zu lernen." Er brauchte nicht weiter fragen. Sie war als zweites herein gekommen, lange nach jeder weiteren Vorstellung, es sollte wohl unpersönlich bleiben. Das Lächeln seinerseits, der geradezu warme Ausdruck in seiner Geste, bevor er sich selbst setzte standen im Kontrast und sollten im Kontrast stehen zu der absolut unterkühlten Art von Mr. Olten. Er lehnte sich ein weiteres Mal zurück, ein weiteres Mal nah an Candle und dennoch nicht aufdringlich. Es war eine feine Balance, die eine Aussage hatte. Hier vor ihren Eltern brauchte er sich schließlich nicht mit ihr zu schmücken, hier in einem privaten Kreis, brauchte er nicht allzu viel Wert auf öffentliches Prestige zu legen. So wie man sich, um wandern zu gehen, nicht die besten Kleidungsstücke trug.
Im Folgenden hielt er sich zurück, kannte ihre eltern nicht, wusste nicht vollends was sie hören wollten und letzten Endes würde er am Ende noch genug zu reden haben.
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Nelly

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PostSubject: Re: at the parents' house   at the parents' house EmptyFri Sep 24, 2010 8:38 pm

Es fiel ihr schwer, die aufrechte, stolze position beizubehalten. mehr als einmal wäre sie beinahe einfach umgekippt, wäre gern umgekippt unter dem widerlichen lächeln dass sie trug, und das sie selbst nicht ausstehen konnte. es war zu gerade, zu brav, zu ungewollt, und ihre eltern kauften es ihr ab, nur, weil sie es kaufen wollten. Ihr falsches glück.
was sie sehen wollten, war nicht ihre glückliche zukunft, sondern die tatsache, dass sie eine zukunft haben würde, an einem mann der reich und schön war, gut für die prestige. jemand, den man auf hochzeitsbildern den nachbarn zeigen könnte - und hoichzeitsbilder würde es schließlich nie geben.
Auch der Gedanke hatte etwas ironisches. fast schon unglaublich komisches. Solange sie als Paar gut aussahen, war für ihre eltern alles in ordnung. Und Candle war vollkommen überzeugt davon, dass sie das durchaus taten. Das einzige, as hier im Bild nicht stimmte, war der geschmacklose raum hinter ihnen beiden, die altmodisch geblümte tapete und die beiden verbissenen menschen, die ebenfalls als paar gegenüber saßen und eher wirkten wie die Jury in einer alten Castingshow.
Anabella war eine recht hpbsche frau, die mit ihrer art und dem unnatürlichen Lächeln perfekt in eine Waschmittelwerbung gepasst hätte. In einer Waschmittelwerbung hatte sie aber niemals teilgenommen. Candle lächelte ein bisschen amüsierter, warf ab und an einen Blick auf Leo und fand, dass das in ordnung war - schließlich waren sdie im Moment verlobt.
Die Mutter begann fragen zu stellen, während die zeit sich zog udn der sekundenzeiger der standuhr regelrecht dahinkroch, langsam, und kurz vor dem stehenbleiben wie es schien. Der Vater kommentierte alles nur mit einem skeptischen "Hm" und wurde es nicht müde zu nicken, während seine eigentliche4 aufmerksamkeit dem auto in der einfahrt galt, und Leos feinem anzug. Ja, solange diese dinge seinen Blick fangen würden, war es gut. Dann konnten sie beide immerhin kaum etwas falsches sagen.
Marys Mutter derweil gab sich ganz begeistert von ihrem zukünftigen Schwiegersohn, und was für eine hübsche Frau ihre Tochter geworden war. Im Grunde lobte sie die ganze Zeit sich selbst, als die Mutzter, die diesdes hpbsche Kind in die welt gesdetzt hatte, dass einen solchen verlobten mit nach Hause brachte, und durch ihre abwesenheit am ende keine probleme mehr hervorrufen würde. Lobte sich selbst dafür, ein nützliches Kindf geboren zu haben.
"Wo habt ihr euch denn kennen gelernt?", fragte sie, eine der vielen fragen. mary warf einen kurzen Blick auf Leo, auf der suche nach der antwort, und erwiderte dann doch recht wahrheitsgemäß an seiner statt.
"In einer von leonas' Bars. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden."
Sie lächelte zuckersüß. Lächelte erst für ihre eltern, dann für leo und das lächeln war ein klein wenig bitterer als zuvor.
ein teil zumindest war immerhin war. Marys Vater schaute beeindruckt. Anabella tat so, als wäre sie begeistert. Und am ende war die frage nicht da, um etwas in erfahrung zu bringen, sondern um selbst darauf antworten zu können.
"Das erinnert micvh an den tag, an dem ich deinen vater kennen gelernt habe. Es war winter und..."
Spätestens da schaltete Marys Kopf sich ab. Sie kannte die geschichten ihrer mutter, und auch diese hatte sie schon etliche male gehört - brauchte ihr nicht noch einmal zu lauschen. sie hocffte für leo, dsass er interessiert wirken konnte, denn es war eine der liebsten geschichten ihrer mutter, die man im Monat mindestens ein Mal zu hören bekam. Ihre Vater interessierte diese geschichte genauso wenig. Sie wirkten, als würden sie sich längst nicht mehr lieben, und dennoch prahlten sie mit ihrer romantischen vergangenheit wann immer sie konnten. Die Mutter tat das. Der Vater nickte nur starr, und starrte das Auto an.das er am liebsten sofort danach fragen wollte, sah man ihm an. dass ihn der rest des gespräches genausp wenig interessierte genauso.
nachdem zwanzig minuten versdtrichen waren, folgten weitere zehn mit den fragen, die mary beantwortete so gut sie konnte ohne gequält zu wirken.
Bald schon hatte sie eine komplette geschichte zusammengedichtet und vor den eltern ausgebreitet. wie sien ihre zeit bis hierhin verbracht hatten, wie Leo ihr einen antrag gemacht hatte, und dabei senkte sie die stimme mehr deshalb,d ass leo es nicht hörte, als udm die stimmung zu verbessern. wie sie sich die zukunft nun ausmalten. mit einem schönen haus, und kindern, ganz normal und langweilig. es war das, was mary sich zwischenzeitlich gewünscht hatte. einen mann und kinder, und ein normales leben, und was sie aufgegeben hatte, spätestens als ihr klar wurde, dass sie leo folgen würd.e in eine welt die sicher nicht normal war, und sich alllein um das Kind: Naomi drehte.
So vergingen etliche minuten die sie ´lieber geschwiegen hätte, und in denen sie nichts anderes tat als wie im fieber zu lächeln und abwechselnd die beine übereinander zu schlagen.
Einen absurden Moment lang dachte sie sogar daran, dass sie tatsächlich eine junge Familie hätten sein können. Nur so natürlich, wie sie aussahen. Ein kleines Kind, und ein junges Paar. Viel älter als Candle selbst konnte Leos damalige Frau schließlich auch nicht gewesen sein.
Nachdenklich spielte sie mit einer Locke ihres Haares, den Blick mittlerweile nur ganz knapp an Leo vorbei aus dem Fenster geworfen, sodass sie ihm pöroblemlos ab und an einen Seitenblick zuwerfen konnte.
Wie hatte sie ausgesehen, Leos frau? Er liebte sie immer noch. In gedanken nickte Candle doch recht überzeugt. Ja, so wie er über sie gesprochen hatte, liebte er sie sicher immer noch. Eine Tote. Längst verloren.
Es wäre wohl alles anders werden können, hätte sie gelebt. Leo wäre glücklich gewesen. Bestimmt. Und sie, Candle, wäre weiter irgendwo auf der straße und niemals Teil dieser Welt geworden. Seiner Welt.
Es dauerte sekunden bis sie sich der Worte ihrer Mutter wieder bewusst wurde.
"Mary?"
"Nhn,...", die antwort war eigentlich an niemanden direkt gerichtet. Mittlerweile starrte sie Leo mit diesem wehmütigen Blick schon beinahe an. "Mary, Schatz, hilfst du mir mit dem Kuchen?"
Oh nein.
Beinahe augenblicklich verfinsterte sich der Blick der jungen Frau. "Das wäre doch nicht nötig gewesen, Mum. Wir wollen ohnehin nicht zu lange bleiben...wir haben noch...Termine." Ein schneller, drängender Blick zu Leo folgte.
"Nicht wahr? Schatz?`"
Zerknirscht ergab sie sich dem drängen und betteln ihrer mutter und bevor sie widerwillig mit dieser in der küche verschwand zischte sie Leo zu: "Mindestens zwei Stücke. Hast du gehört? weniger ist eine Beleidigung!"
Dann hatte ihre Mutter sie weggezogen und Candle lächelte mit aller Mühe den Kuchen an, wie ein Model aus einer Diätszeitschrift. Der Kuchen war rund, wie Kuchen nun einmal sein sollte, und mit sicherheit waren Pflaumen darin. Was denn sonst. Er würde staubtrocken sein und mit so viel Liebe gebacken, die man auch einem Stein am Wegrand zukommen lassen würde. Die Pflaumen waren aus Nachbars Garten und schmeckten im Grunde nach rein gar nichts, das einzige, was diesem stück versteinerten Teiges Geschmack verleihen würde, war der völlig unpassende, hell glänzende Zitronenzuckerguss, den Candle schon als Kind gehasst hatte, und den ihre Mutter wie immer auf dem kompletten Kuchen gestrichen hatte. Eine Schicht, die fünf Milimeter zu dick war, als es eigentlich notwendig gewesen wäre.
Kurz gesagt: Annabella war nicht die beste, wenn es ums Backen ging, und erst recht nicht wenn es um das Taktgefühl betreffend dieser miserablen Kunst ging. Also blieb das Zahnpflege-werbung mäßige Lächeln auf den geschwungenen Lippen. Höchst gequält schnitt sie brav den Kuchen an udn war noch entsetzter als sie sich umdrehte und ihre Mugtter tatsächlich zu versuchen schien, etwas zu sagen. Sie knetete eine Rolle Küchenpapier zwischen ihren Fingern und hatte ab und an kurz die Arme ausgebreitet. Scheinbar hatte sie sich sehr auf ein großes Wiedersehen vorbeireitet und wollte es sich nicht nehmen lassen, es theatralisch zu gestalten. Candles Miene erstarrte sofort. Sogar das Lächeln verschwand.
"Mary...nach all den Jahren...du solltest wissen, dass...."
"Mama..."
Das war doch wirklich nicht nötig. Nach all den Jahren!
Die dürreb Arme der Frau, die sie aufgezogen hatte, wurden erneut unsicher ausgebreitet. Ihr Lächeln schmerzte. Trotz allem. Und Candle überlegte, sich einfach zu versöhnen. trotz allem.
Aber in ihrer Zukunft, wenn sie denn eine hatte, würde kein Platz mehr für die Vergangenheit sein. Deswegen hieß es doch Zukunft!
"Wir...haben uns Sorgen gemacht, und...du bist immernoch willkommen...", versuchte ihre Mutter es weiter.
Die Worte flossen direkt an ihr vorbei. Unheilvolle Verwünschungen waren es, wo es doch nichts als vorsichtige, versöhnliche Worte sein sollten. Nichts dergleichen. Sie hatte diese Sätze nicht verdient, und gleichemraßen hatte ihre Mutter es nicht verdient, so tun zu können, als leben sie in einer heilen, nein, reparierten Welt.
"Dafür ist es zu spät, Mum.", sagte sie deshalb. Nur leise, aber so, dass nur sie es wirklich hören würde. Ihre Mutter hob eine hand vor den Mund und schien tatsächlich kurz mit den Tränen zu kämpfen. Candle auch. Sollte eine Mutter ihr Kind nicht lieben?
Naomis Mutter hatte das sicherlich auch.
Sie drückte ihrer Mutter einen flüchtigen Kuss auf die Wange und wandte sich dann ab, die Küche doch ohne Kuchen wieder zu verlassen. Sie wollte nicht mehr. Konnte nicht mehr. Dabei hatte sie sich vorgenommen, bei der Sache zu bleiben.
In ihren Augen brannte es. "Danke für den Kuchen, Mama. Es war nett."
Die Standart antwort. Zielgerichtet lief Candle zu Leo am Sofa und giff prompt nach seiner Hand um ihn aufzufordern, wieder zu gehen.
Ihren Vater sah sie dabei nicht mal an. "Papa, es war schön, dich wieder zu sehen. Wir müssen gehen. Die Termine."
Sie krallte ihre Hand regelrecht in Leos und ließ erst los, als sie dabei waren das Wohnzimmer zu verlassen. Candle stürmte schon zur Haustür. Sie hätte dieses Haus nicht noch einmal betreten sollen und würde es nie wieder. Wo es doch voller Fehler war. Die Standuhr tickte immer noch vor sich hin. Als wäre nie etwas geschehen. Und schließlich lief die Zeit wirklich voran.
Die Haustür wurde aufgerissen und nun wasrf sie doch einen letzten Blick richtung flur und leo, und dem wohnzimmer, wo sich noch niemand weiter bewegt hatte. "Wir gehen", sagte Candle entschieden bevor sie einfach nach draußen stolperte.
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